...war das heute.
Mit einer schönen heißen Dusche fängt der Tag gut
an. Ich trödle vor mich hin mit Frühstück und zusammenpacken, halte noch ein
Pläuschen mit Nachbar Toni und Fastnachbar Walli. Eigentlich falle ich überall
auf. Und ich wundere mich immer wieder, wie oft mein Gestottere gelobt
wird.
Das Laptop wurde heute nacht nicht aufgeladen und
auch die Helmkamera akzeptiert keinen Strom mehr. Ich versuche, das Laptop im
Waschraum mit 110 V aufzuladen, aber auch hier ist die Batterie nach 2 h nicht
voller als vorher. Angeblich soll es heute ja noch heißer werden als gestern,
trotzdem ziehe ich zumindest am Vormittag noch einen Pullover an. Ich suche den
nächsten Computershop und finde ein Elektrogeschäft. Meine Ladegeräte sind in
Ordnung - mehr kann der gute Mann nicht tun. Er empfiehlt mir in der nächsten
Stadt einen Computershop. Jetzt bin ich schon mal in der "Stadt", da kann ich
gleich noch weiter einkaufen. Außer Obst & Gemüse gibt es hier auch noch
einen Bäcker, der "echtes Brot" bäckt - zumindest eine Semmel finde ich - auf
die freue ich mich morgen zum Frühstück! Außerdem bekomme ich einen
Schraubenzieher für die vielen defekten Stecker, Ersatz für eine ausgefallene
Taschenlampe und eine Stirnlampe leiste ich mir auch noch. Auf dem Parkplatz
empfiehlt mir ein alter Biker, mein Internet in der Bücherei zu erledigen, die
haben mehrere öffentliche Computer. Schon wieder was erledigt!
Mittlwerweile hat mein Laptop anscheinend eine
wundersame Heilung erfahren - zumindest zeigt der Akku mehr an als vorher. Also
lasse ich den Computerdoktor aus.
Bei mittlerem Verkehr geht es auf dem Hwy 101 gen
Süden - allerdings bei eher nördlichen Temperaturen unter 20 Grad. Nix
Hitzewelle! Stattdessen weht vom Pazifik her eine steife Brise, teilweise ist es
ordentlich zugig, was auch manche Bäume beweisen. Die sind echt lustig nach
"Windstoßfrisur" gewachsen! Die Straße führt teilweise direkt an der Küste
entlang, allerdings ist die an den schönen Stellen, ebenso wie in Europa,
zugebaut. Dennoch gibt es genügend Aussichtspunkte. Meist ist die Küste steil
und felsig, oft gibt es felsige Vorposten im Meer. Dazwischen erstrecken sich
aber auch des Öfteren endlos lange Sandstrände. An einer Bucht halte ich an um
alles etwas aus der Nähe anzuschauen. Weit draußen im Meer scheinen größere
Tiere zu sein - ob das vielleicht Seelöwen sind? Ein Blick durch's Fernglas
überrascht mich - hier stehen sich graue/schwarze Pelikane die Stelzen im Wasser
kalt!
Bei Florence und weiter südlich türmen sich riesige
Dünen auf. Teilweise weht der Sand weit bis in die Stadt hinein. Es gibt sowohl
herrliche Flüße auf denen sich Fischer, Angler und Bootssportler tummeln, als
auch klare Tümpel oder Sümpfe auf der einen Straßenseite und Dünen auf der
anderen Straßenseite. Oft ist unklar, ob das Wasser neben uns Fluss, See oder
Meer ist.
Das Wetter ist heute echt unentschlossen. Es ist
schwül, ein kalter Wind weht, vom Meer her zieht Nebel auf und bleibt an der
Küste hängen. Es wird feucht, ist aber nicht erkennbar, ob es sich um Gischt
oder Nieselregen handelt. Das färbt anscheinend auf micht ab. Ich weiß gar
nicht, nach welcher Art Nachtlager ich heute Ausschau halten soll: alleine in
der Wildnis habe ich heute keine Lust. Nachbarn gerne, aber keine Gesellschaft.
Zahlen - nein. Da gibt nicht viel - eigentlich keine Lösung. Und so zockle ich
unentschlossen von Platz zu Plätzchen und streune in Winchester Bay, einem
kleinen Hafenstädtchen, durch den Hafen. Mein Navi findet hier einen
Campingplatz, der mir aber nicht besonders gefällt und auch zu teuer ist. Zum
Glück ist die Campingwächterin freundlich und gibt mir den Tip mit dem
Wohnmobilplatz direkt an der Hafenmole. Dort soll es nur 11 $ kosten, allerdings
ist es ein asphaltierter Parkplatz mit aneinandergereihten Plätzen. Nicht zum
Zelten geeignet. Einen Aufseher gibt es - aber zum nachfragen ist er leider
nicht auffindbar. Ich beschließe, auf dem Grünstreifen zwischen Parkplatz und
Hafen mein Zelt aufzuschlagen und bleibe unbehelligt. Diese Lösung paßt perfekt
zu meiner Stimmung! Direkt neben mir liegen Fischerboote und gelegentlich
platscht ein Fisch im Hafenbecken. Ein netter kleiner Plausch mit 2 älteren
Ehepaaren nebenan ist auch noch drin.
Ach - und ich versuche mein Glück nochmal an Lisls
Dichtring....
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