Uups - plötzlich ist mein Zahnweh weg!! |
Es muss doch auch mal Tage geben, an denen es
nichts zu erzählen gibt?! Sicher, aber nicht heute - obwohl es am Vormittag so
aussieht.
Das Abenteuer "gravel road" geht gut zu Ende - ich
finde den Bobtail-Weg und er läßt sich auch ganz ordentlich fahren. Ziemlich am
Ende allerdings habe ich mich vermutlich vertan, als ich auf die Asphaltstraße
abgebogen bin, denn die hat mich dann doch noch vor Prince George auf die
Hauptstraße geführt. Aber macht nix, dann kann ich dort wenigstens mein Internet
erledigen. Und sooo groß ist die Stadt dann auch nicht.
Ab Prince George ist die Hauptverbindung in den
Süden doch recht gut befahren; die Landschaft bietet für europäische Augen
nichts Umwerfendes. Lediglich die immense Weite und dementsprechende Größe der
Wiesen und Weiden fällt auf.
Da kann ich mal meinen Gedanken freien Lauf lassen
und wieder mal über Sinn oder Unsinn des Lebens philosophieren. Auf jeden Fall
wäre das Leben sicher vertan, wenn man keine Freude daran gehabt hätte. Was ist
es, das mir persönlich Freude macht? Motorradreisen?! Und wie schaffe ich es,
das zu tun und dabei für meinen Lebensunterhalt aufzukommen? Und woran kann man
sich noch freuen, wenn das nicht mehr geht? Ob
sich alle Menschen früher oder später einmal solche Gedanken machen weiß ich
nicht, aber ich bin ziemlich sicher, daß jeder meiner Gedanken schon einmal gedachtwurde. Viele davon wurden sicher auch
ausgesprochen, manche niedergeschrieben und einige sogar zitiert.
Barkerville (auf deutsch "Kläfferdorf"?) lockt auf
einen mindestens 2-stündigen Abstecher. Ich bin aber schon ziemlich spät dran
und gönne mir unterwegs sogar noch, das historische Cotton House anzuschauen,
ein Roadhouse (also eine historische Autobahnraststätte) aus dem letzten Jahrtausend. Dort steht ein hübscher alter Mähdrescher
mit Pferdeantrieb - vielleicht etwas für die Aschbucher Bauern, wenn der Sprit
zu teuer wird? Ich halte schon Ausschau nach hübschen Campingplätzchen, aber es
ist kaum was auszumachen, an den Rastplätzen ist Campingverbot und die
offiziellen Plätze kosten hier über 20 $! Am eingang von Barkerville steht auch
etwas von 13 $ Eintritt. Das nette Mädchen an der Kasse meint aber, da jetzt
schon alle Aktivitäten beendet sind, dürfe ich umsonst rein - da lacht das Schwabenherz! . Die Häuser kann man
trotzdem besichtigen. Außerdem glaubt sie, daß ich Glück haben könnte, wenn ich
trotz Campingverbot etwas versteckt zelte.
Barkerville - hat Flair wie Fort St.James oder
Dawson City. Sicher, wenn dort Menschen in Tracht das Leben von damals vorleben,
wäre es sicher noch lustiger. In einem Juwelierladen arbeitet noch ein altes
Ehepaar. Es ist ihr eigener Laden, der Mann ist Goldschmied. Da ich mir das
Leben hier - zumindest eine Zeit lang - sehr spannend vorstelle, erkundige ich
mich nach einem Job. Ja, es werden immer Leute gesucht, die den Sommer über hier
(tagsüber) leben und arbeiten wollen. Die Löhne sind nicht horrend von 10 $
aufwärts. Es gibt hier sehr kleine Blockhäuschen, in denen steht nur ein Bett,
ein Tisch mit Stuhl und ein Ofen. Darin haben Trapper oder Goldsucher bis in die
60er Jahre gelebt! Und hier ist sie wieder die Frage: hatten die Freude am
Leben? Was tut man an den Abenden
Wenige km zurück nutze ich dann doch so einen
kleinen Parkplatz. Es gibt einen kleinen Wiesenweg zum Seeufer, dorthin verziehe
ich mich. An einem Baum steht eine Warnung vor Bärenaktivitäten. "Meist geht der Bär dem Menschen aus
dem Weg" steht auf Seite 15 im Einmaleins
für Bärenbegegnungen. Das hört sich ja gut an. Dann folgen jede Menge
Hinweise und auf Seite 22 steht dann "...der Bär will Sie fressen. Geben Sie
nicht auf! Sie kämpfen um Ihr Leben!" Zum Glück sind meine Bärenbegegnungen
bislang selten über Schritt eins hinausgegangen und ich hoffe, das bleibt auch
heute so.
Liebe Suse,
AntwortenLöschenich denk' jeden Tag (voll Sorge) an dich :-/
dein Hasenfuß
Hallo Susanne,
AntwortenLöschenGrüße aus der Autohauptstadt! Du hast ja schon viel geschrieben.. Gabi und ich verfolgen ab jetzt mit :-)
Weiterhin gute Fahrt und gute Gedanken!
Frank