"Willkommen" heißt mich mein Laptop. Empfang gibt es hier draußen natürlich nicht - aber Windows.
Ich wollte die Gegend um Faro doch noch etwas
erkunden, zumal das Zelt vom morgendlichen Regen noch naß war. So habe ich was
für die Kondition getan und bin zum Van Gorder Wasserfall aufgebrochen - ein
Stündchen war ich unterwegs. Danach hab ich den Zeltplatz aufgeräumt, das
Internet bedient, Wasser aufgefüllt und mich noch etwas herumgetrieben. Bin ins
Gespräch gekommen mit 2 abenteuerlichen Österreichern mit vogelwilden Bärten
(gegen die Mücken), die hier den Sommer über nach Gold schürfen. 10 $ kostet ein
Claim pro Jahr und dafür muss man für 200 $ Arbeit investieren, das entspricht 5
Kubik Erde bewegen. Sie machen das von Hand und genießen die Freiheit in einem
Wohnwagen. Man braucht nicht viel zum Leben - und 5 Unzen Gold haben sie schon
gefunden - das genügt. Und: der allgemeine Wetterbericht gilt auch hier -
übermorgen scheint die Sonne.
Mit der bepackten Lisl mache ich noch einen
Abstecher zum Blind Creek, dort haben bis vor Kurzem die Lachse gelaicht und
vielleicht treibt sich ja noch ein Bär herum. Bären sehe ich zwar keine, aber
ich treffe einen lustigen Opa mit seinen Enkelinnen in einem kleinen Lieferwagen
- der Hund sitzt auf der Pritsche. Er gibt mir Tips für die weitere Route und
erklärt mir, warum die Häuser in Faro so schäbig sind - vor ca. 30 Jahren ist
die ganze Stadt abgebrannt und da mussten die Häuser ganz schnell wieder
aufgebaut werden.
Bis ich auf der Hauptstraße zurück bin ist es schon
15:30 Uhr - wenn das so weitergeht....
Nach ca. 60 km gibt es eine Tankstelle, allerdings
muss man nach Ross River auch 10 km von der Straße abzweigen. Allerdings kommt
dann keine Versorgungsmöglichkeit mehr bis Watson Lake, was noch über 300 km
sind. Ross River besteht aus einem Flughafen, einem riesigen Tank mit
dazugehörigem "General store". Als ich fertig getankt habe stelle ich die Lisl
etwas abseits, so daß der nächste an die Zapfsäule kann. - das ist ein Truck.
Die Fahrerin steigt kurz aus, um zu sehen, ob sie die Lisl platt gemacht hat -
so groß ist die Zugmaschine. Ich komme mir vor wie eine Ameise.
Etwa 100 km fahre ich noch, bis kurz nach sechs.
Die Schotterstraße fährt sich gut, mit 70 km/h geht es ganz gemütlich. Ab und zu
komme ich um ein paar Schlaglöcher nicht drum herum und die Lisl bekommt wieder
einen Schlammschwall ab. Allerdings ist es heute wenigstens von oben (fast)
trocken.
Kurz vor einer Brücke über den Hooper Creek hätte
ich fast eine Einfahrt übersehen. Zuerst findet sich dahinter eine kleine
Wendeplatte, evt. ein Übernachtungsplatz für Trucks. Weiter unten führt der Weg
bis fast ans Wasser - hier fließt der Hooper Creek in den Pelly River. Ein
phantastisches Plätzchen mit Flusszugang und Feuerstelle.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Lieber Kommentator,
wenn Du kein Konto hast oder angeben möchtest, dann wähle bitte "anonym" oder "Name/URL" (Du mußt keine URL angeben):