Dienstag, 17. Januar 2012

Reisevorbereitungen - Route und Ausrüstung

Große Ereignisse werfen Ihre Schatten voraus - aber es sind spannende Schatten, die helfen, mich einzustimmen.
Endlich - ein paar ruhigere Tage über Weihnachten, da kann ich mich mit diversen Planungen und Vorbereitungen beschäftigen. Ich sammle jede Menge Informationen über erforderliche Impfungen und interessante Sehenswürdigkeiten, lese ein Buch über eine ähnliche Reise (Frau mit Moped allein von Alaska nach Feuerland), studiere Reiseberichte im Internet, knüpfe neue Kontakte im Internet mit Reisenden die grade unterwegs sind und "online" berichten können. Spannend! All die vielen unterschiedlichen Ansichten und Erfahrungen mit Menschen, Ländern und Kulturen...

Anhand meiner Zielsetzung beginne ich, meine Route zu planen. Natürlich werden alle interessanten Punkte eingeplant! Ich möchte jetzt endlich mal wissen, wieviele Kilometer wohl zusammenkommen werden und zu welcher Zeit ich wohl wo sein werde. Schließlich wünsche ich mir an Weihnachten Besuch von meiner Tochter. Aber ob wir uns in Mexico, Peru oder Chile verabreden sollen, ist nicht ganz unwichtig. Ich muss sie ja auch mit etwas Spannendem ködern. Sie traut sich noch nicht, schließlich ist sie ja auch noch nie geflogen und war auch noch nie ganz alleine auf großer Fahrt. Und daß es überm Teich spannende Dinge kennenzulernen gibt muß ich ihr noch schmackhaft machen.

Aber zurück zur Routenplanung - ist gar nicht so einfach wie ich mir das dachte. Die Google-Routenberechnung versagt spätestens in Südamerika. Nach langer Analyse, an welcher Stelle die Routenberechnung wohl abbricht, stelle ich fest, daß an manchen Stellen, speziell an Landesgrenzen, auf den ersten Blick zwar Straßen vorhanden sind, aber bei genauerem Hinsehen wohl so kartiert wurden, daß 2 Enden der Straße sich nicht treffen! Dazwischen klaffen in der Karte Lücken von einigen Metern. In Wirklichkeit gibt es diese Straßen natürlich, aber eine automatische Berechnung scheitert halt. Außerdem versagt jegliche Navigation an den erforderlichen Fährstrecken.

Nächster Versuch: ich habe für meinen Garmin SD-Karten von Nord- und Südamerika gekauft. Die Routenberechung im Garmin ist aber sehr mühsam und unüberischtlich. Kein Problem, dafür hat man ja "Map Source" oder "Basecamp". Pustekuchen, ich komm damit etwa genauso weit wie mit Google. In Südamerika sind einige Länder überhaupt nicht kartiert - ich hab das zwar vorher gelesen, aber wohl nicht wirklich registriert. Außderdem war es kein einfacher Kampf, herauszubekommen, mit welchem Garmin-Programm man am Rechner die Routenplanung machen kann; Mapsource konnte nämlich mit den vorgeflashten SD-Karten nicht umgehen.
Ok, noch'n Versuch: diesmal mit TTQV. Die Software hab ich mir ganz stolz schon vor einiger Zeit zugelegt. Kann ja angeblich alles! Aber ich leider nicht. Mit soviel High-Tech kann ich wohl nicht umgehen. Es dauerte bereits Monate, bis ich ein bischen damit umgehen konnte. Na ja, jetzt investiere ich viele volle Tage und kämpfe mich durch. Und es gelingt mir immer besser. Wegpunkte sind da, die Route kann ich zumindest etappenweise berechnen lassen und ich finde sogar Tricks, wie ich diese Routen später in mein Navi übertragen und benutzen kann. Etwas umständlich übertrage ich die berechnenten Routen mittels ihrer Wegpunkte in sogenannte Tracks, die ins Navi überspielt werden und die ich dann mittels der "Track back"-Funktion nachfahren könnte.
Ich hab dieses Jahr ja noch Zeit für Generalproben! Damit die Probe auch nicht zu einfach wird, habe ich mir Georgien vorgenommen.

Route, Zeit, Gesundheit - soweit so gut. Jetzt muss ich an meine Lisl denken; auch die muss natürlich vorbereitet werden. Sie hat mich in unseren fast 24 gemeinsamen Jahren schon 390 Tausend km getragen!!! Da braucht sie auch mal ein paar Streicheleinheiten. Jetzt ist es Zeit, endlich mal einige Teile zu erneuern oder zu überholen. Bislang war ich sehr geizig und stifmütterlich. Obwohl ich aus einem Unfallmotorrad einige Teile (inkl. Motor und Getriebe) besitze, habe ich meist nur bei Bedarf gebrauchte Teile ausgetauscht. Also werden jetzt Motor, Getriebe, Vergaser und Federbein überholt. Oh, die Griffheizung ist nach über 20 Jahren auch fällig - aber nur, weil die Verzahnung am Gasgriff an Zahnausfall leidet; sonst hätte ich bestimmt nochmal Lötversuche unternommen. Und bei diesen immensen Ausgaben mache ich jetzt Nägel mit Köpfen: 2 Hinterräder werden neu eingespeicht und dabei aus der Mitte gesetzt, damit auch breite Stollenreifen ungestreift an meinem dicken Öhlins-Federbein vorbeikommen. Bei der Gelegenheit gibt's auch gleich noch eine Zentrierungskur für die Vorderräder.

Im Moment aber erspar ich Euch die vielen anderen Kleinigkeiten, die am Moped, an der Campingausrüstung, an mir selbst und am Papierkram noch erledigt werden oder zu erledigen sind.