Samstag, 26. Oktober 2013

Die Tropen?


Es hat die ganze Nacht aus Kübeln geschüttet. Ich überlege, ob ich den ganzen Tag abschreiben und im Hotel bleiben soll. Aber hier gibt es nichts! Nichts zu tun, nichts anzuschauen, nichts zu essen oder zu trinken, einfach nichts. Um 8 Uhr morgens hört es plötzlich auf zu regnen.

Als ich das Hotel verlasse, regnet es wieder. Die Brille ist von außen und innen naß, ich sehe kaum etwas. Der Regen wird stärker und entwickelt sich wieder mal zum stundenlangen Wolkenbruch. Ich taste mich im Schneckentempo durch die Stadt, verlasse mich auf eine himmlische Orientierung und meinen Schutzengel. Irgendwann ist der Regen so stark, daß ich nicht mehr zwischen Fahrbahn und Flut unterscheiden kann, es geht durch knöcheltiefe Fluten, das Wasser steht überall. Die Fahrbahn ist so durchlöchert wie ein altes Sieb - in den Wasserdurchfahrten kann ich das aber nicht sehen und hoffe nur darauf, daß sich keine Überraschungen verbergen. Fotos gibt es hiervon nicht - obwohl die bestimmt spannend wären, weil der Foto möglichst wasserdicht vergraben ist. Nach fast 2 Stunden gibt es eine kleine Entspannungspause - der Regen hört mal kurz auf und auch die Autobahn hat streckenweise einen befahrbaren Belag. Leider hält die Ruhe nicht lange an, dann geht es mit warmen Regen weiter.
Gegen die dicken Regentropfen im Gesicht spanne ich die Lippen heftig an, das verringert die Schmerzen. Vielleicht ist es ja auch ein gutes "Trockentraining" für die ausgefallenen Posaunenchorproben? Vielleicht bleibt der Ansatz so erhalten?
In Villahermosa läuft mir ein McDonalds über den Weg - gut für einen warmen Kakao und eine Zwischentrocknung. Als ich absteige, trielt das Wasser aus allen Falten. Die angeblich 100% wasserdichten Taschen der Überjacke, deren Verschluß ich sogar durch Klettband noch verstärkt habe, sind randvoll mit Wasser - schöne Blasen! Um das Wasser herauszubekommen müßte man es absaugen, oder die Taschen umdrehen.
Was tun eigentlich die Einheimischen? Wer hat, der trägt Ostfriesennerz - bei den Zweiradfahrern auch häufig als Zweiteiler gesehen; wer nicht hat, trägt Müllsack!
Auch das größte Tiefdruckgebiet muß doch irgendwann ein Ende haben? Jetzt bin ich doch schon hunderte von Kilometern und Tage gefahren! Da muß doch auch mal Schluß sein!

Im dicken Regenguß hat auch die Lisl wieder angefangen zu stottern - ich hab ihr für heute abend eine neue Zündspule versprochen. Daraufhin hat sie sich zusammengerissen und ist weitergefahren.

Heimweh? Ja, ich geb's zu. Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben! Ein neues Gefühl. Nicht schön. Jetzt kann ich ein wenig besser verstehen, was meine Katharina letztes Jahr in Irland erlebt hat.

In Palenque, meinem heutigen Ziel, gibt es angeblich Ruinen zu sehen. Die sind in einem Nationalpark hinter der Stadt; ab 16 Uhr kostet es keinen Eintritt mehr - welch ein Zufall, es ist kurz vor 5. Schon bei der Anfahrt haben sich die Hotels gehäuft, im Park selbst gibt es auch Hotels und sogar Campingplätze. Der erste sieht sehr verlassen aus, aber nach längerer Suche entdecke ich einen Mann hinterm Tresen des Restaurants. Er erklärt mir alles, sein Platz kostet 35 Pesos, bietet aber nichts außer Ruhe. Weiter oben gäbe es einen hübschen Platz für 70 Pesos, da wären auch öfters Touristen. Klingt gut, das schau ich mir an. Und ich bleibe dort. Es kostet 60 Pesos; ich bin der einzige Camper. Die anderen Bewohner verstecken sich in den Hütten. Ich finde einen einzigen Platz, der halbwegs trocken aussieht und mit Kies bedeckt ist. Endlich wieder im Zelt schlafen!!!

Jetzt lerne ich die Tropen kennen. Es ist schwül und das Wasser läuft mir den Rücken runter, obwohl es nicht regnet. Als das Zelt steht, kleben die Klamotten an mir! Als nächstes ist die Lisl dran - ich hab's versprochen. Sie bekommt eine andere Zündspule. Beim Ausbau finde ich noch eine andere möglich Ursache - die Anschlüsse der Zündkabel sehen nicht gerade besonders wasserfest aus. Das wäre dann die nächste Maßnahme... Zwischendrin fängt es mal wieder an zu regnen, aber das wird jetzt einfach ignoriert. Es wird schon dunkel als ich fertig werde; aber nur, weil schwarze Wolken die Sonne verstecken.

Es gibt hier ein Schwimmbad - na das muß ich natürlich ausprobieren! Beim letzten Tageslicht genieße ich das angenehm kühle Naß. Als ob ich heute nicht schon gnügend gewässert worden wäre. Badeanzug und Handtuch hänge ich zum Trocknen über die Lisl, dann packe ich ein paar Sachen ein und gehe zum Restaurant. Sie haben angenehm leise Musik und schummrige Beleuchtung. Es ist hübsch unter den Palmdächern. Auf einmal höre ich ein Rauschen - nein, es ist kein Wind. Eine heftige Dusche von Petrus - und ich fürchte, ich hab das Zelt offen gelassen! Aber da komme ich jetzt nicht hin! Das kann ja noch lustig werden nachher, bis ich alles "schlaftrocken" habe.

Ja, beide Zelteingänge waren offen - und ja, es hat toll hereingeregnet. Die Motorradhose ist klatschnaß - ich hänge sie über Nacht in den Waschraum. Wird schon keiner klauen. Die anderen Klamotten lagen obendrauf, die sind einigermaßen verschont geblieben. Die Isomatte schwimmt ja - eine gute Eigenschaft. Da muß ich heute nacht nur gut zielen, damit ich immer druaf bleibe. Im Zelt wird jetzt einmal "feucht aufgewischt" und dann muß es gut sein. Draußen blitzt und donnert es - das war bestimmt nicht der letzte Guß heute Nacht.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=oswjtelfbrukemxw

Freitag, 25. Oktober 2013

Wasser



Überm Hotel ist der Himmel auch am Morgen rabenschwarz. Es weht immer noch ein starkter Wind, aber momentan regenet es nicht. Dennoch mache ich alles dicht. Bei 27 Grad heißt das allerdings, daß ich in meiner Montur koche. Schon bald beginnt es zu regnen, es ist schwül. Die Straße ist schlecht und viel befahren, es gibt viele Ortschaften mit "Topes". Dahinter staut sich dann der Verkehr immer, denn die LKW bremsen dort auf Stand herunter und brauchen irre lang, um wieder in Fahrt zu kommen. Meine Brille beschlägt. Wenn ich sie abnehmen, sehe ich auch nicht mehr, denn die Gischt verschmutzt meine normale Brille und das  kann ich nicht einfach abwischen.
Streckenweise haben wir herrliche Kurven, die wir mit 25 km/h in der langen Schlange hinter einem LKW herschleichen müssen. Die Lisl mag das nicht und stottert. Ich mag das auch nicht und schwitze. Um die Mittagszeit mache ich eine Pause in einem kleinen Restaurant, trinke etwas und beobachte die Kreuzung vor mir - ganz schön viel los da! Es regnet nicht mehr, aber der böige Wind reißt Ästchen und Früchte von den Bäumen - auf dem Blechdach kracht das ganz ordentlich. Weil es ja nicht regnet, lasse ich die Überjacke ein wenig offen und die Brille verschwindet im Sack. Keine 10 min kann ich diesen Luxus genießen, dann ist schon wieder alles naß von oben - es ist zum Mäusemelken!

Mein (Bar)geld schwindet dahin. An der letzten Tanke haben sie keine Karte akzeptiert. Zufällig finde ich einen Geldautomaten, aber der doofe Dinger will kein Geld rausrücken! Ich versuche es mit 2 Karten, jeweils 2000 Pesos (180 €) - nix! Mal schauen, wie ich mit meinen restlichen 500 bis Guatemala komme...

Die Berge - wenn es welche gibt - haben sich total geändert. Sie sind kegelförmig, bestehen aus dunkelrotem Gestein und giftgrün bewachsen. In den Ebenen wird viel angebaut, ich vermute, daß Mais das ganze Jahr über angebaut wird, denn es wird gepflanzt, man sieht junge Felder und gerade eben geerntete. Was da ansonsten noch alles angebaut wird, weiß ich nicht, ich kenne ja die Pflanzen nicht. Könnte Zuckerrohr sein, Manche Felder sind so naß, daß man Reis darin anbauen könnte.

Mein Navi führt mich auf einer Autobahn weiträumig um Coatzacoalcos (Klasse Name...?) herum. Aber kaum sind wir an der letzten Ausfahrt vorbei, ist Stau - Fahrbahnverengung. Na ja, mit dem Moped auf der Standspur bis ganz vorn hin, dann wird es auf der einen Spur schon langsam wieder vorangehen - denke ich. Weit gefehlt. Ich stehe und schwitze. Ich mag nicht mehr. Die Baustellenabsperrung zur Gegenrichtung hat genau hier eine kleine Lücke und aus der Gegenrichtung kommt weit und breit niemand - da tun wir das Verbotenste und drehen auf der Autobahn um! Jetzt fahren wir direkt nach Coatzacoalcos rein. Das liegt um Meer; das wollte ich sowieso sehen. Aber so einfach ist das nicht. Zuerst kommt die "Motel-Meile". Dann ist Industriegebiet; eigentlich biegt die Straße jetzt wieder ab. Aber ich möchte doch an's Meer! Also, Navi, weise mir den Weg zur Küstenstraßen! Durch Nebenstraßen, breite Hauptstraßen und knöcheltiefe Pfützen geht es. Der Wind treibt groben Sand in meine Augen. Endlich bin ich an der Küste. Das Meer ist braun und aufgewühlt, kräftige gischtende Wellen rollen ans Ufer. Sand und Gischt peitschen über die Uferstraße. Hier gibt es nur ein paar Supermärkte, sonst nichts. Kein Hotel. Das war wohl nix. Also ziehen wir uns in die Motel-Meile zurück. Die langen hier ganz ordentlich zu. Über 400 Pesos wollen die für 12 Stunden! Ich klappere 4 Motels ab, bis ich für 300 Pesos mit Internet bis morgen früh bleiben darf. Auf dem Schild steht großartig, sie nehmen Kreditkarten. Die Empfangsdame stutzt schon. Dann bittet sie mich, doch wenigstens 100 Pesos bar zu zahlen, die Kartenmaschine würde nur 200 Pesos verarbeiten - sonderbar.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=wgzsiurshtblfdry

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Nass...

Am Morgen ist es ungemütlich kalt auf unseren 2300 m Höhe. Ich richte mich darauf ein und ziehe sogar einen Pullover unter die Montur. Lenkerstulpen und Verhüterli für's Navi kommen auch gleich dran. Jetzt sind wir gewappnet.
Übrigens hat das Internet bestätigt, daß 2 Sturmtiefs über Zentral-Mexiko hinwegziehen und an vielen Orten Katastrophenalarm herrscht.

Der bedrohlichen Wolkenwand können wir ein Schnippchen schlagen, wir lassen sie einfach links liegen. Aber irgendwann hilft alles nichts mehr, jetzt müssen wir durch. Die einzige Straße in die geplante Richtung - eine Autobahn - führt kurvenreich durch die Berge hinunter in tiefere Regionen. Mutig stürzen wir uns ins Trübe - Überraschung: es gießt nicht in Strömen! Allerdings schließen sich die Wolken in dichtestem Nebel um uns, ich kann kaum das vorausfahrende Fahrzeug erkennen. So tasten wir uns vorsichtig voran. Schade, denn rechts neben mir scheint ein tiefer Abgrund zu sein - wäre sicher ein toller Ausblick!

Irgendwann haben wir die Wolken verlassen, für kurze Zeit nieselt es leicht, dann ist es einfach nur dämpfig. 1000 Hohenmeter haben wir zurückgelegt - es ist 10 Grad wärmer! Unmerklich führt die Autobahn hinunter bis auf Meeresniveau - Palmen, Agaven, Bananenstauden.

Mit der Autobahn ist das so eine Sache. An vielen Stellen gibt es keine Alternative. Sie ist gebührenpflichtig und ich hoffe, dort schnell voran zu kommen. Aber irgendwie ist das ein Trugschluss. Mindestens 10 € an verschiedenen Stationen muß ich heute insgesamt berappen, wobei der Preis umgekehrt proportional zur Fahrbahnqualität steht. Man zahlt sozusagen "pro Schlagloch".

Ich möchte hinaus zum Meer an den Golf von Mexico, aber die Autobahn führt durch das Landesinnere nach Südosten. Also nehme ich die nächtste größere Straße, die Mex-175 Richtung Meer. Dort scheint bestimmt die Sonne! In einer der nächsten größeren Ortschaften ist erstmal Stau. Viel Blaulicht ist zu sehen, also warte ich brav, bis es voran geht. Was ich dann sehe gefällt mir gar nicht: jede Menge schwer bewaffnete Polizei sperrt ein Gebiet um einen Geländewagen ab. Bei dem fehlen alle Scheiben und ein junger Mann liegt bewegungslos darin. Ein paar Minuten später begegnet mir der Krankenwagen. Nach Unfall hat das nicht ausgesehen, aber was wirklich passiert ist will ich gar nicht so genau wissen.

Rechter Hand der Straße findet sich auf einmal eine große Wasserfläche. Zuerst halte ich es für einen See, zumal es ringsum Sumpfgebiete und Schilf gibt. Mit der Zeit merke ich aber, daß es sich um einen großen Fluß handelt, der uns ab jetzt begleitet. Er ist übervoll mit braun-schmutzigem Wasser und führt Treibgut mit sich. Nicht genug - mittlwerweile regnet es hier in Strömen und ein starker Wind ist aufgekommen. Gischtende Wellen klatschen direkt neben der Straße ans Ufer. Der Wind macht mir echt Sorgen - ich kann schlecht abschätzen, ob ich mich nur blöd anstelle, oder ob wir wirklich Sturm haben. Auf jeden Fall liegen gelegentlich Palmwedel auf der Fahrbahn und ich muß die Lisl ordentlich festhalten. Als würde das nicht reichen, verpaßt mir ein entgegenkommendes Fahrzeug mal wieder eine volle Dusche, als es durch eine Pfütze düst. Von oben bis unten - wie in Kanada. Nur ist das Wasser diesmal warm!

Ich hab die Nase so voll!!! Ich möchte wieder mal einfach nur fahren, genießen und was anschauen dürfen! Und mal wieder an einem schönen Fleckchen zelten! Vor lauter "Flucht" bin ich viel zu schnell. Eigentlich dachte ich, daß es hier in Mittelamerika warm und trocken ist...

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Kathi hat Geburtstag...

...kommt und feiert alle mit! Meine Lieblingstochter wird heute volljährig! Und ich Rabenmutter bin mal wieder nicht da - genau wie an ihrem ersten Geburtstag. Die allerbesten Glückwünsche und Geburtstagskuchen kommen diesmal aus Mexico!

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Wo ist Audi in Mexico?

Von heut gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Es ist ein "Autobahntag". Mein erstes Ziel, den Popokatepetl kann ich bis nach Amecameca auf der Autobahn anfahren, dann ist Schluss. Die Ortschaft ist reltiv groß und geschäftig, auffallend sind die vielen Rikschas abseits der Hauptstraße. Vom Berg ist kaum was zu sehen. Wenn man zufällig mal zwischen den Häusern durchschauen kann, dann hüllt er sich in schwarze Wolken. Nur momentweise läßt er seinen schneebedeckten Gipfel sehen.

Um nach Puebla zu kommen, muß ich wieder ein Stück zurückfahren und weiter ebenfalls auf der Autobahn. "Standspur" hat hierübrigens teilweise eine andere Bedeutung als wir sie kennen: es sind dort gelegentlich Verkaufsstände aufgebaut - und natürlich kann man da anhalten...
Im Vorbeifahren sehe ich das VW-Zeichen über dem Werk am Ortseingang. Puebla selbst scheint eine ziemlich große Stadt zu sein, aber ich werde nicht hineinfahren. Bis zum neuen Audi-Werk sind es noch gut 40 km auf der Landstraße. Es ist anstrengend zu fahren, da ziemlich rücksichtslos gefahren wird und die Straße wie immer mit Geschwindigkeitsbrechern und Löchern aufwartet. In der Ortschaft vor San Jose kann man bereits den Boom sehen: ein nagelneuer Wohnblock aus roten Ziegelsteinen, eine neue Eisenbahnstrecke, ein Betonwerk und noch einige andere bauorientierte Firmen sind zu sehen. Dann kommt wieder lange gar nichts, bevor man San Jose erreicht. Nichts deutet auf das neue Werk hin. Am Ortsenede gibt es eine neue Polizei- und Feuerwehrstation und etwas außerhalb sogar ein Krankenhaus.

Erst durch mehrmaliges Nachfragen kann ich die schmale Nebenstraße zur Baustelle finden. Kein Hinweisschild. Auch an der Baustelle selbst, kein Hinweis auf Audi. Man sieht das Stahlgerüst von ein paar großen Hallen, weiträumig durch einen kleinen Bauzaun abgegrenzt. Davor eine große Wiese und ein paar Autos. Es sieht nicht sehr geschäftig aus, jetzt um kurz vor drei nachmittags. Gegenüber ist ein Tankfaß installiert und um die Ecke wird eine neue Straße gebaut. Schwarze Wolken hängen über allem. Die Wiese wäre ja zum Zelten geeignet, aber so frech will ich dann auch nicht sein. Außerdem habe ich am Ortseingang ein neues Motel gesehen - habe mich ja schon richtig daran gewöhnt. Leider nicht verhandlungsfähige 250 Pesos (ca. 15 €) ohne Internet kostet der Spaß.

Kaum hab ich mich eingerichtet, beginnt es zu regnen. 7 Stunden lang ohne Unterbrechung! Hab ich es richtig gemacht, nicht zu zelten. Da ich hier im Hotel gefanagen bin und auch kein Internet habe, schaue ich aus lauter Verzweiflung spanisches Fernsehen. Ich verstehe kein Wort, aber die Bilder im Nachrichtenkanal sagen alles. Die Hälfte der Zeit zeigen sie Bilder von Hochwasser, evakuierten Menschen und einem Erdrutsch, der ein ganzes Dorf eliminiert hat. Ist also doch kein "ganz normales Wetter", mit dem ich mich hier rumschlagen muß.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=weebqjrjxtadrvyw

Dienstag, 22. Oktober 2013

Ciudad Mexico (Mexiko Stadt)



Im eigenen Schlafsack hab ich auch im Hotel super geschlafen. Zuversichtlich beschließe ich mutig, nach Mexico reinzufahren! Vom Navi laß ich mir ein paar "Sehenswürdigkeiten" vorschlagen. Mir fallen nämlich keine ein...

Das erste Abenteur ist bereits die Fahrt aus Valle de Bravo hinaus; was heißt da "Fahrt"? Die Straßen sind sehr schlecht gepflastert mit groben scharfkantigen Steinen, die auch manchmal fehlen. Ebenso sind Dohlendeckel entweder nicht vollständig oder einfach mal 10 cm tiefer gelegt. Der Verkehr trollt sich mit maximal 5 km/h, das heißt für mich: Kupplung schleifen lassen und Füße unten behalten. Und das, wo ich mit meinen kurzen Beinen gar nicht auf diesen Boden hinunterkomme! Die Fuhre muss immer schön aufrecht bleiben.
Die Gassen sind dicht mit Marktständen verbaut, dazwischen drängen sich Taxis und Mopedfahrer - quer dazu die Fußgänger. Manchmal stockt der Verkehr vollständig, weil ein Taxi Leute aussteigen läßt. Kaum fährt er weiter, fällt dem direkt dahinter schleichenden Taxifahrer ein, daß es ja die alten Leutchen da mitnehmen könnte. Die Verhandlungen laufen. Das Gepäck wird verstaut, die fast bewegungsunfähige Oma kriecht über den Rücksitz damit die Enkelin auch noch reinpaßt. Der Fahrer schiebt den Opa auf den Beifahrersitz - geschafft! Hat nur 7 min gedauert. Weiter geht's - 200 m - da steigen die Leute wieder aus...

Als ich schließlich nach einer halben Stunde auf der asphaltierten Hauptstraße ankomme, bin ich naßgeschwitzt. Eine herrliche kurvenreiche Motorradstrecke windet sich das Tal entlang über den nächsten Paß. Es macht Spaß! Nur frieren tu ich schrecklich, denn es ist nicht besonders warm und ich habe geschwitzt - jetzt muss die Wäsche zeigen, welche "Funktion" wirklich funktioniert! Eigentlich ist ziemlich viel Verkehr, trotzdem läßt es sich ordentlich fahren. Bis auf einige Baustellen, an denen sich lange Staus bilden.
Bald beginnt das Einzugsgebiet der Hauptstadt, ich kann wieder mal zwischen Maut- oder normaler Straße wählen. Die kostenfreie Straße führt über einen 3200 m hohen Paß. Oben ist unerwartet Stau und ich muß ganz schön in die Eisen greifen - gut gegangen. Eine immense Baustelle - Straßenverkäufer nutzen sie, um ihre Waren an den Mann zu bringen.

Ich hab mich dazu entschieden, in die Stadt zu fahren, jetzt muß ich es auch durchziehen. Die Beschilderung kannst Du vergessen - es sind nur die Namen von einigen wenigen großen Straßen angeschrieben. Und der Flughafen. Kein "Zentrum". Ohne mein Navi sag ich gar nix mehr! Das hat sich wirklich gut erholt und leitet mich (fast) perfekt zu meinen Zielen. Die kann ich jedoch nicht in Ruhe anschauen, da man nirgends anhalten oder parken, geschweige denn, das Moped in einer Nebenstraße einfach alleine lassen kann. Es gibt 2 Verkehrszustände:
  • Es läuft mit 80 mehrspurig dahin und Du hast keine Zeit für Fehler. Augen nach rechts auf's Navi - abbiegen. Augen nach oben zur Beschilderung und zur Ampel. Augen nach rechts und nach hinten - rechts abbiegen. Augen auf die linke Spur, da will mich einer schneiden. Augen nach rechts - zu spät: das salatschüsselgroße Loch mitten in der Kurve hab ich nicht gesehen - Lisls Hinterrad muß es ausbaden.
  • Oder Du stehst. Nichts geht mehr. Im Allgemeinen kann man sich auf die Ampeln verlassen, d.h. bei grün können wir fahren. Trotzdem taucht immer mal wieder ein Bus oder ein Taxi aus dem Nichts auf - also immer die Augen überall! Oft genug aber fährt alles bei rot, steht bei grün und hhupt dafür. Meist ist dann irgendwo ein verlorender Polizist auf der Kreuzung zu sehen - oder auch nicht. Im Stau mußt Du mutig Deinen Platz erkämpfen und verteidigen oder Du gehst unter. Ich hoffe, daß die Lisl hinten nicht breiter ist als vorne und zwänge mich durch. Will mich jemand ignorieren oder meinen Platz streitig machen, bleibe ich standhaft - umgeschubst hat mich noch keiner!
Gegen 4 Uhr nachmittags ist die "Stadtbesichtigung" zu Ende. Ich bin zwar ziemlich spät losgefahren, habe aber bisher noch keine Pause gemacht oder etwas gegessen. Sieht auch schlecht aus hier. Stadtauswärts wird es duster, Regenwolken voraus. Mein Hintern ist noch naß weil der Lisl ihre Sitzbank Wasser gespeichert hat und ich mir die Regenhose heute gespart habe. Als die ersten Tropfen fallen, beschließe ich, wieder ein Hotel anzufahren. Da kommt auch schon eins um die Ecke - direkt an der Autobahn ein Motel für 220 Pesos. Sauber. Mit einem kleinen Restaurant, in dem ich mir einen Salat und Quesadillas (kleine käsegefüllte Pfannkuchen) genehmige.

Popokatepetl und Titikakasee - die zwei Namen faszinieren mich seit meine Kindheit! Jetzt ist zumindest ersterer in greifbare Nähe gerückt - noch ca. 60 km soll er weg sein. Da muß ich morgen hin. Auch wenn es zweifelhaft ist, ob ich was davon sehe. Von hier aus habe ich schon eine schneebedeckte Bergspitze gesichtet, aber nur ganz kurz zwischen Wolkenfetzen hindurch. Wer weiß, was der morgige Tag für Überraschungen bringt...

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=aviqlhfpelvmiowf

Montag, 21. Oktober 2013

Eine für mich unlösbare Aufgabe...

...liegt vor mir. Reparieren? Organisieren? Hab ich bis jetzt immer hinbekommen. Aber wie soll die Reise weitergehen? Ich bin mitten in einem Unwettergebiet, das für die nächsten Tage so bleiben wird!
Richtung ändern und schönes Wetter suchen? Aussichtslos! Im Hotel bleiben und warten, bis es besser wird? Wie lange wohl??? Und was tun in der Zeit? Im Hotel gibt es nur Bett und spanischen Fernseher. Außerdem läuft die Zeit - ich habe ein Limit wann ich Mexiko verlassen muss und wann ich das Schiff erwischen muss. Bleibt also nur: geplante Route weiterfahren und dabei alles so dicht wie möglich einpacken.
Und die Nächte? Hotel? Da hab ich noch nie 6 h geschlafen - also keine gute Lösung. Übernachtung im Zelt? Geht auch nicht - bei 10 cm Wassertiefe. Vielleicht sollte ich das Zelt in der Hotelgarage aufschlagen?

Beim "Auschecken" sitzt der Hotelbesitzer an der Rezeption. Er hat etwas von einem Guru - ist ganz in weiß gekleidet, trägt Jesuslatschen und einen (mittel)langen Bart. Als ich ihm erkläre, daß ich heute noch krank bin, legt er seine Hände in meine und schließt die Augen eine Minute lang. Dann entläßt er mich. Alles wird gut! Was auch immer er mir mit auf den Weg gegeben hat, es kann sicher nicht schaden.

Angestupst durch eine ungwöhnliche Antwort drehen sich meine Gedanken heute wieder mal um das "warum". Warum suche ich in allem einen Sinn? Warum hinterfrage ich alles? Warum kann ich die Dinge nicht einfach akzeptieren und genießen wie sie sind? Das würde das Leben vermutlich oft viel einfacher machen. Warum mache ich alles so kompliziert? Einfache Menschen wirken ja oft so zufrieden! Auf der anderen Seite - wenn die Menschheit immer alles nur akzeptiert hätte, dann würden wir heute noch auf den Bäumen sitzen und uns von Beeren ernähren. Das Rad wäre nie erfunden worden. Das in-Frage-stellen ist die Antriebsfeder für Lernen und Fortschritt. Ist die Unzufriedenheit der Preis dafür? War der Fortschritt denn immer gut? Nach welchen Kriterien soll ich denn entscheiden, wann ich "fünfe grade sein lassen" kann und wann ich die Dinge ändern muß? Ach ist das schwierig!

Käfer - ihr wißt schon, das Kultuato. Fährt hier noch in jedem Alter und Zustand herum. Für mich war das immer ein großes Auto, in dem ich mit 5 Geschwistern und Hund zusammen in Urlaub gefahren wurde. War das Auto groß! Später habe ich selbst einen gefahren - da war immer noch Platz für eine ganze Menge Kumpels. Und jetzt? Da fährt einer, besetzt mit 2 ausgewachsenen Mexikanern. Mann ist das Auto voll! Da kann doch nichts weiter reinpassen... Relativitätstheorie? Käfer x mein Alter = 1 / Größe des Autos?

Ich lasse heute das Navi den Weg bestimmen - ich hoffe, es macht seinen Job wieder gut. Ziel ist Valle de Bravo, südwestlich von Mexico City - soll schön sein dort. Es gibt hier in der Gegend eigentlich keine wirklich spannenden Ziele für mich. Und ob ich mir die Hauptstadt antun soll oder nicht, habe ich imnmer noch nicht entschieden. Vorgabe ist "kürzester Weg", was dazu führt, daß ich Nebensttraßen geführt werde, die auf meiner Karte nicht verzeichnet sind. Immerhin sind alle mehr oder weniger gut asphaltiert, also. gemütlich befahrbar. Um mich herum "liebliche" Landschaft, Ackerbau und Viehzucht. Mancherorts werden sogar schöne große Gärten gepflegt. Überall werden auf jeden Fall die Spuren des vergangenen Unwetters noch mit Schaufeln beseitigt!

Heute ist schon um 14:30 Uhr showdown. Als die ersten Tropfen fallen, kehre ich kurzerhand um und fahre zur Tankstelle. Die Lisl wird aufgetankt, die Klamotten regenfest abgedichtet, die Lenkerstulpen montiert, Foto und Navi bekommen eine besondere Verpackung. So, jetzt bin ich gewappnet. Vor mir liegt ein 2800 m hoher Paß, ein Weg führt kurvenreich darüber hinweg, der andere ist eine kostenpflichtige Autobahn. Schon vor dem Kassenhäuschen kommen mir die Sturzbäche entgegen. Ich wähle die motorradfreundlichere Bergtour und stürze mich in die Fluten. Wenn die Duschen im Hotel nur auch soviel Wasser von sich geben würden!!! Mit 40 (plusminus) kämpfen wir uns halbblind den Berg hoch. Auf der Höhe läßt der Regen nach, es gibt schön gelegene Bergdörfer und die Landschaft erinnert eher an das Voralpenland. Bergab führt die herrliche Motorradstrecke bei mäßigem bis mittelmäßigem Regen durch den Wald an einem Bach entlang. Schöne flauschige Wiesenplätzchen gibt es da - wäre doch klasse zum zelten?! "5 Tage war sie krank - jetzt spinnt sie wieder. Gott sei Dank!" Na ja, der Fahrspaß wird noch durch heftige Hustenanfälle gestört.

Ich nehme heute wieder ein Hotel - ich hab's mir selbst versprochen. Und dann muß ich das auch halten. Valle de Bravo ist anscheinend ein Touristenort. In den engen Gassen gibt es eine Menge Unterkünfte, ich mag aber nicht überall nach dem Preis fragen. Also fahre ich einfach in einen Hof der mir gefällt. 400 Pesos soll es kosten. Ne, das ist mir zuviel. Also gut, 350. Nein, mein Limit sind 300. Gut, krieg ich das Zimmer für 300! Um das Geld hab ich zwar schon Besseres gesehen, aber ich hab keine Lust auf Streß. Aber so wie es aussieht, werde ich vermutlich meinen Schlafsack rausziehen, das Zimmer ist kalt und die Decken dünn.
Aber vorher gönne ich mir noch einen Stadtbummel. Die Gassen sind voll mit Ständen, es ist Leben auf der Straße. Zufällig komme ich auch an der großen Kirche vorbei, wo gerade Gottesdienst abgehalten wird. Ein paar Minuten schaue ich in der prall gefüllten Kirche zu. Auf dem Rückweg lasse ich mir einen mexikanischen Maiskolben mit Käse und Chili schmecken. Bei einem Drink in einer kleinen Pizzeria gewinne ich natürlich neue "Freunde", die mir Trinksprüche beibringen wollen.
 
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rrndmzuncuklubvs

Zwei Bier bitte - im Eimer!

Sonntag, 20. Oktober 2013

Nicht mein Tag!

Gestern Abend hat es abwechselnd gewindet, gedonnert und geblitzt. Dunkle Wolken sind über mich hinweggezogen, aber von echtem Regen bin ich - toi toi toi - verschont geblieben. Nach fast 12 Stunden tiefem Schlaf beginnt der Tag mit Nebel. Der Boden ist vom Regen der vergangenen Tage noch ziemlich naß.

Die Nase läuft, die Augen tränen, Niesanfälle schütteln mich, ich kann kaum aus den Augen schauen. Ich muß mich einfach darauf verlassen, daß mein Schutzengel den Überblick behält. Es macht nicht wirklich Spaß! Die Stimmung legt sich auf's Gemüt, melancholische Gedanken begleiten mich...

In Dolores Hidalgo bekomme ich immerhin mit, daß hier anscheinend eine Töpferhochburg ist. Ganze Straßenzüge nur mit Töpferware! Oh, sogar Blumenläden gibt es hier? Das hätte ich ja nicht erwartet. Ich halte die Augen nach etwas offen, wo ich Internet bekommen könnte und frage auch ein paar mal. Fehlanzeige! Die Nebenstraßen, die ich laut Karte auswähle, erweisen sich als öde Autobahnen, aber auch hier keine Raststätte oder Ähnliches was internetverdächtig aussieht. Selbst mein Mittagessen - 1/2 Hähnchen (das ich mit 1000 Moskitos teilen muss) an einer Schnellimbisskette - hilft da nicht weiter. Das hat bisher immer geklappt. Anscheinend, je näher man der Zivilisation kommt, umso schwieriger ist das mit dem Internet.

Mein liebes Navi, das heute morgen so brav angesprungen ist, hat sich aufgehängt. Es reagiert auf gar nichts mehr und läßt sich auch nicht ausschalten. Lediglich Strom und Batterien klauen hilft. Mit Strom schaltet es sich zwar wieder ein, reagiert aber nicht mehr. Ich lasse es einfach brummen, hoffentlich zeichnet es wenigstens den Track auf. Nach einiger Zeit reagiert es sogar wieder! Also, so ganz zuverlässig gesund ist es wohl noch nicht. Ich muss es halt noch ein wenig streicheln.

Im nächsten Ort - San Miguel de Allende - ist was los. Alle Straßen sind verstopft, ich fahre einfach gradeaus rein, bis es nicht mehr weitergeht. Da stehe ich oben auf dem Berg vor einer Kirche mit schönem Vorplatz im Stau. Keine Zeit zum fotografieren. Irgendwas hat der Ort, auf jeden Fall viele Kirchen. Außerdem eine Kunstschule. Und jede Menge Andenkenläden, die so religiöses Zeugs verkaufen.

Ich wollte Euch noch was Allgemeines zum Verkehr erzählen. Die Fahrerei hier ist deutlich anstrengender als in den Staaten. Dort fahren alle etwa das gleiche Tempo und man schwimmt einfach mit. Hier hast Du eine Spannweite an Geschwindigkeiten, die der unterschiedlichen Qualität der Autos entpsricht. Vom nagelneuen Luxusgeländewagen, der einfach an Dir vorbeirauscht bis zum anscheinend nur mit Öl fahrendem klapprigen Daihatsu, der im Schneckentempo dahinkriecht. Und Du mußt rechtzeitig erkennen, das das Fahrzeug vor Dir praktisch steht und beim Ausscheren niemand in Deinem toten Winkel übersehen. Streß. Außerdem gibt es da noch die "Topes". Das sind die Geschwindigkeitsbarrieren, die den Verkehr an kritischen Stellen bremsen (sollen). Das sind Nägel oder Asphalthuppel bis zu 20 cm hoch und gelegentlich gar nicht zu erkennen. Arme Lisl!

Um halb 3 mache ich mich in der Ortschaft, die gerade vorbeikommt (Tarimoro) doch noch einmal intensiv auf die Suche nach Internet. 2 Internetcafes gibt es, aber die bieten kein WLAN an - macht ja ihr Geschäft kaputt. Daher frage ich bei einigen kleinen Restaurants und tatsächlich rückt "Garys Pizza" den Schlüssel raus - dafür trinke ich dort für 9 Pesos eine Cola. Als ich eine Stunde später fertig bin zieht es ringsum etwas zu und der Wetterbericht für Mexico City meldet Gewitter - ich beschließe, wieder als Weichei ein Zimmer zu suchen. Das nächste, das mein Navi kennt ist 15 km weg - das ist ja ok. Aber nach kaum 5 km fängt es so schnell an zu schütten, daß ich den Regenkombi gar nicht schnell genug rauskramen und anziehen kann. Schnell das Navi in den Tankrucksack und die Regenhaube obendrüber, Lisl im Regen stehen lassen und in ein leerstehendes Gebäude gegenüber geflüchtet. Dort Regenkombi zusammengebaut und angezogen. 2 Senoras mit Roller haben sich ebenfalls hierher geflüchtet. Es ist dunkler als heute nacht im Mondschein! Sieht nicht so aus, als ob es bald aufhört. Die beiden Damen sagen mir, im Ort zuvor (wo ich herkomme) gäbe es gegenüber der Tankstelle ein billiges Hotel, ca. 100 Pesos. Obwohl ich keine 10 min untergestanden bin, steht die Lisl schon knöcheltief im Wasser an der Bushaltestelle. Ich fahre im Schritttempo zurück - das Wasser quillt aus Löchern in der Straße und schießt von Vordächern oder in hohem Bogen aus Regenrohren. So was hab ich (fast) noch nicht gesehen. Am rechten Knie läßt der Kombi schon wieder durch!

Nach 3 km hört es auf, aber der Regen folgt mir auf dem Fuß - also schnell das Hotel gesucht. Da sind 2 nebeneinander - das erste sieht abenteurlich nach abgewracktem Stundenhotel aus und kostet 200 Pesos, das andere wirkt kahl und verlassen aber sauber. Es kostet 250 Pesos und ist so neu, daß noch gar nicht alles fertig ist. Die Lisl hat wieder eine Garage unter meinem Zimmer, nur das Tor noch nicht elektrisch - die Kabel sind noch nicht angeschlossen. Es gibt noch auch kein WiFi - behauptet zumindest das wenig verstehende Mädchen an der Rezeption. Später am Abend frage ich doch nochmal nach, denn mein Laptop findet ein gutes Signal. Natürlich gibt es Internet - der Besitzer gibt mir den Schlüssel gerne. Mit einem Stückchen Kuchen. Das Duschwasser ist lauwarm aber sonst ist alles ok. Hoffentlich werden meine Sachen bis morgen wieder trocken. Draußen gießt es! Ich habe noch nie den Monsun erlebt - aber den gibt es hier doch noch gar nicht, oder? Das kann ja heiter werden...

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=yyhfruvpfhmdrglp