Donnerstag, 13. Februar 2014

Schlußwort(e)

So, jetzt sind wir wieder in Deutschland, meine treue Lisl und ich! Die Reise ist beendet. Mit vielen Vorurteilen oder Erwartungen habe ich sie begonnen, daß fast immer alles anders ist oder kommt habe ich täglich gelernt! Zum Beispiel habe ich schrecklich viel von korrupten und falschen Beamten gehört und erwartet - empfangen haben mich immer alle Zöllner oder Polizisten sehr freundlich, hilfsbereit und korrekt!

Hier mal eine Statistik zur gesamten Reise:
Von der Landung in Anchorage bis zum Rückflug in Buenos Aires haben die Lisl und ich 43.738 km zurückgelegt und dabei 4 Satz Reifen verbraucht.  Start war am 15.8.2013 und Rückkehr am 12.2.2014, das sind insgesamt 181 Tage. Den höchsten Punkt unserer Reise haben wir in Bolivien an der Grenze zu Chile mit 4625 m passiert. Der heißeste Ort war San Antonio in Argentinien am 29.Januar 2014 mit 44 Grad! Der kälteste lag am 4.Oktober 2013 in den Bergen der Bahija California zwischen Ensenada und San Felipe mit -3,5 Grad; vor der Bäckerei in Tolhuin (Patagonien) am 21.Januar 2014 waren es lediglich -0,1 Grad. Die Anzahl der Regen, bzw. Sonnentage habe ich nicht gezählt, also es waren sozusagen unzählige Regentage! Viel zu viele! Aber da ich die Regentage immer mehr in Erinnerung behalte als die schönen Tage, würde ich mal schätzen "halbe-halbe". Dunkelster Punkt der Reise war mit Sicherheit Buenaventura in Kolumbien. Dort waren die Einheimischen so schwarz, wie ich es noch nie gesehen hatte. Ich auch - mit meinem ruß- und staubverschmierten Gesicht. Und letztendlich gab es in der ganzen Stadt wegen Stromausfall kein Licht, ganz besonders nicht in meinem fensterlosen Zimmer.
Krankheiten oder Unfälle? Ich habe 2 ordentliche Erkältungen in Mexico und Bolivien erwischt. Den Mopedsturz in Mexico habe ich unbeschadet überstanden, dafür bin ich drei mal zu Fuß auf den Straßen in ein Loch gestolpert und habe mir die Knie aufgeschlagen. Zweimal habe ich mir gegen Ende der Reise noch den Kopf ordentlich angeschlagen. Ansonsten topfit!
Die teuerste Übernachtung hatte ich in Panama, als ich spät in der Nacht mit dem Abschleppwagen angekommen bin; dort habe ich nur noch ein Hotel für 82 $ gefunden. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, hat mich die ganze Reise knapp 17.000 € gekostet. Da ist alles drin - auch Flug und Mopedtransport, Impfungen und Versicherungen, Sprit und Essen, Reparaturen, Abschleppen, Karibikkreuzfahrt.... Irgendwo scheint immer Geld hergekommen zu sein (brave Firma!), denn meine Ersparnisse mußte ich kaum angreifen.
Die Anzahl der Grenzübergänge habe ich irgendwann nicht mehr gezählt. Wenn ich nachrechne müßten es etwa 20 gewesen sein. Dabei haben wir 14 Länder besucht. Am längsten haben wir uns wohl in USA (32) bzw. Argentinien (31) Tage aufgehalten, wobei "gefühlt" Mexico am längsten gedauert hat.

Was waren die Highlights bzw. was ist mir besonders in Erinnerung geblieben?
Sicher Mexico. In Mexico ist viel passiert. Abgesehen vom kältesten und zweitheißesten Punkt meiner Reise war es bestimmt auch die naßeste Ecke! Dort ist meine arme Lisl sozusagen ertrunken. In Mexico sind die letzten Folgen (Schwindel) unseres Unfalls vom März endgültig verschwunden, dafür haben die langen Leiden der Regenfälle begonnen. In Mexico habe ich die schlimmsten Ängste ausgestanden als ich mich in den Bergen der Bahija verloren glaubte und die tiefste Verzweiflung erlebt, als die Lisl tagelang nicht mehr laufen wollte. Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben habe ich dort Heimweh verspürt. Ich habe ernsthaft über einen Abbruch der Reise nachgedacht.
Fragt Ihr mich nach dem schönsten Erlebnis, dann kann ich nicht antworten. DAS schönste Erlebnis gibt es nicht. Es gibt so viele positive Erfahrungen.... Natürlich die wunderbare, abwechslungsreiche Landschaft, das Gefühl von Freiheit und Ungezwungenheit.
Insbesondere aber auch die Begegnung mit Menschen, die mich berührt haben, werde ich nie mehr vergessen! Der Abschied von ihnen hat mich immer Tränen gekostet. Manche von ihnen werde ich vielleicht nie wieder sehen, manche vielleicht schon sehr bald wieder treffen. Auf Anhieb fallen mir da ein: Peter & Almuth; Scott & Sandee; Amanda & Kobus; Roberto & Matteo. Aber auch andere neue Freunde oder Weggenossen haben mir viel gegeben - ich werde ihnen immer dankbar sein! Allgemein habe ich sehr viel Gastfreundschaft erfahren. Das kenne ich auch schon von vielen anderen Reisen.
Phantastisch habe ich auch Eure Unterstützung erlebt, als ich in größter Verzweiflung in Mexico aufgeben wollte. Ihr habt mich motiviert und mir wie es nur geht geholfen! Ihr habt zum Gelingen dieser Reise viel beigetragen! Es ist so wertvoll, diese Anteilnahme zu erfahren - eines der schönsten Erlebnisse!
Ganz besonders stolz war ich auf mich, als ich bei Sturm in der Karibik die Seekrankheit besiegt habe, die mir schon mein ganzes Leben lang zu schaffen macht. Vor dieser Überfahrt hatte ich am meisten Bammel - schon vor der Abreise von zu Hause. ICH wurde NICHT seekrank!!! Schönste Erlebnisse sind vor allem auch die vielen (kleinen) Siege, die uns unsere Abenteuer bestehen ließen. Die Siege über scheinbar unlösbare Probleme, egal ob Seekrankheit, technische Störungen, Irrwege oder schwierigste Straßenverhältnisse. Applaus dafür am Ende der Welt - für meine Lisl und mich! Das hat mich sehr berührt und stolz gemacht!

Fazit:
Mit einem fröhlichen "bin wieder zu Hause!" möchte ich diesen Blog nun schließen. Teilweise habe ich hier sehr persönliche Gedanken von mir preisgegeben. Ich hab das bewußt getan! Ich habe selbst erlebt, wie gut es tut, wenn man von Anderen hört, daß es ihnen ähnlich ergeht. Dieser Blog war ein geeigneter Weg für mich, von meinen Erlebnissen aber auch Gedanken und Gefühlen auf dieser Reise zu erzählen.
Ob diese Reise "etwas mit mir gemacht" hat (wie mir prophezeit wurde), weiß ich noch nicht. Dazu muß ich erst ein wenig Abstand gewinnen. Außerdem können Andere das sicher besser beurteilen. Ich habe lediglich bemerkt, daß ich mich zu Beginn der Reise viel mehr mit mir selbst auseinandergesetzt habe als gegen Ende.
Bitte entschuldigt die vielen Rechtschreibfehler. Einige sind sicher echte Fehler, die anderen kommen durch widrige Umstände zustande: schnelles Arbeiten um Strom zu sparen; Tageslicht auf dem Bildschirm macht das Lesen unmöglich; Dunkelheit - keine Tasten zu finden; Sitzen im Zelt mit Laptop auf den Knien; komisches Touchpad, das die Maus immer wieder versteckt. Ein großes Lob und vielen Dank an Euch alle, liebe Leser! Ihr habt wirklich jeden Tag fleißig gelesen! Auch wenn vielleicht nicht immer Interessantes oder Schönes drin stand. Meine Statistik sagt, daß der Blog im Schnitt jeden Tag mehr als 70 mal aufgerufen wurde! Alle Achtung!!! In harten Zeiten habt Ihr zu mir gehalten und mich unterstützt - in schönen Zeiten habt Ihr mich fröhlich begleitet. Es wäre ein schönes Andenken für mich, wenn jeder von Euch im Kommentar noch seinen Namen hinterlassen würde. Danke!

PS:
ich werde ziemlich sicher eine Diashow zusammenstellen und sie ein paarmal vorführen. Wer über Zeit und Ort informiert werden möchte, darf auch seine E-Mailadresse hinterlassen.

Lisls Heimkehr

Die Landung in Frankfurt ist 25 min zu früh, erzählt uns der Pilot. Ist er also doch zu früh losgeflogen? Letzter Geldwechselversuch - natürlich auch erfolglos. Dann ab zu S-Bahn, in Hanau werden wir von meinem Freund Dieter abgeholt. Wir dürfen den Tag dort verbringen, weitere Freunde kommen vorbei um mich zu begrüßen und mein Göttergatte erscheint mit Auto und Anhänger.

Die Mopeds landen anscheinend schon kurz nach 11, können aber erst ab 15 Uhr abgeholt werden weil sie vorher natürlich noch entladen und an den richtigen Platz gebracht werden müssen. NNach ausführlichem Mittagessen und Kaffee und Kuchen fahren wir am Abend zum FLughafen. Ein bischen Irrungen sind natürlich dabei. Die LH-Cargo-Leute sind lustig und hilfsbereit. Aber ein paar Mopeds aus Südamerika kommen auch hier nicht täglich an, so dauert es seine Zeit. Meine Rechnung beträgt jetzt noch 1260 € - da bin ich sehr gut weggekommen. Zoll. Wie wir es auch auf der Tour gelernt haben. Der ist hier auch nicht schneller. Die Beamten sitzen vor ihren Bildschirmen und ignorieren uns eine ganze Zeitlang. "Beschau" heißt der nächste Schritt. Papierkram. Wieder zur LH-Cargo, dann werden die Paletten an die Rampe gefahren. Auspacken, Pavel tankt aus dem Kanister auf. Mopeds auf den Hänger, Gepäck in den Kofferraum, dann geht's nochmal zurück zu Dieter und Kirsten. Es ist mittlerweile 8 Uhr abends. Wir sind müde - seit Montag früh habe ich praktisch nicht mehr geschlafen. Noch ein wenig plaudern und Pavel abliefern, dann fahren wir endgültig heim. Um zwei Uhr morgens sind wir glücklich zu Hause! Ich will morgen in meinem Bett aufwachen.

Hier geht's zur Übersicht aller Teilstrecken: http://www.gpsies.com/mapFolder.do?id=22788

Mittwoch, 12. Februar 2014

Der Rückflug

...ist jetzt doch noch eine kurze Erwähnung wert.

Die Warterei am Flughafen nervt. Mein online-checkin hat funktioniert, Pavels nicht. Er muß sich anstellen. Dafür werde ich am Gate separat aufgerufen, anscheinend müssen sie doch noch irgendwas eintragen. Der argentinische "Billigflieger" entpuppt sich als geräumig, modern, sauber. Jeder Passagier hat einen eigenen Bildschirm für das extrem umfangreiche Unterhaltungsprogramm, Kopfhörer bekommt jeder gereicht. Kopfkissen und Decke liegen ebenfalls bereit. Getränke und Essen schmecken gut. Es ist noch dunkel als wir in Panama landen. Hier steigen wir um in die deutsche Lufthansatochter Condor.

In Buenos Aires konnten sie nur den Checkin für den ersten Teil durchführen, hier müssen wir erneut einchecken. Es gibt aber keinen Schalter, wir werden direkt zum Gate geschickt, wo man uns erklärt, daß sie hier nur noch die Papiere kontrollieren. Es ist nichts weiter zu tun. Wo denn unsere Bordkarten wären. Lustig. NAch genau denen haben wir ja gefragt. Aber die können hier vor Ort ausgedruckt werden, falls der Drucker irgendwann aufwacht.
Nach erneuten drei Stunden Wartezeit und einem weiteren vergeblichen Geldtauschversuch erleben wir dann den Kulturschock: sehr enge Sitze, wenig Beinfreiheit, nur in den Mittelgängen kaum erkennbare (weil weit entfernte) Bildschirme. Entertainment? Irgendwann startet dann doch einmal ein Film, Kopfhörer kann man bei Bedarf kaufen. Der Orangensaft schmeckt künstlich, das Sandwich ist aus Pappendeckel. Nur die Crew, die ist lustig. X mal erklärt uns der Pilot, daß wir (auf diesem laut Internet nonstop-Flug) in Santo Domingo eine neue ausgeschlafene Crew bekommen und weitere Passagiere zusteigen. Die ausschließlich männlichen (und ansehnlichen) Stewards wolle uns "alle (oder fast alle) Wünsche erfüllen". Schon beim ersten Wunsch, eine Luftdüse zu haben, wie bei Copa Air) lehnt der junge Steward ab, dafür bietet mir der ausgebildete Physiotherapeut eine Massage an. Was haben die Jungs nur geraucht???

In Santo Domingo erfahren wir dann, daß auch noch aufgetankt wird. Und dann werden wir aus der Maschine geworfen. Alle müssen aussteigen und alles Gepäck mitnehmen. Mit Transferkarte werden wir entlassen. Nächste Überraschung ist der Sicherheitscheck, der in Buenos Aires sehr spartanisch und in Panama überhaupt nicht stattgefunden hat. Hier sollten wir eigentlich gar keinen mehr passieren müssen... Mehr Information erhalten wir nicht. Auf den dünn gesäten Infotafeln finden wir Gate und Abflugzeit. Über 3 Stunden! Wir finden ein Restaurant und essen zum letzten Mal amerikanisch. Es dauert sehr lange bis unser Essen kommt, Pavel wird schon nervös. Ich nicht, wir haben ja noch fast eine ganze Stunde Zeit. Zurück am Gate wundern wir uns, warum auf einmal alles leer ist? Das Personal schließt soeben die Tür - wir dürfen noch - begleitet von mahnenden Worten - durchwitschen. Dann starten wir auch schon, 20 min vor der Zeit. Unsere Plätze sind belegt, man hat nicht geglaubt, daß wir noch kommen. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Was läuft hier falsch? Irgendwann komme ich drauf: ausgerechnet in Sto Domingo rutschen wir in eine andere Zeitzone - ringsum herrscht jedoch noch Panamazeit. Und das Schlimmste: im ganzen Flughafen gab es keine Uhr! Auf allen Tafeln war nur die Planzeit angezeigt, eine aktuelle Zeit war nirgends zu sehen. Nein, wir kommen uns eher als Opfer denn als Täter vor. Werden erst unerwartet aus dem Flieger geworfen und dann durch gezielten Infomangel zurückgelassen! Wir ergeben uns in unser Schicksal, zusammengepfercht im schlecht klimatisierbaren Flieger bei miserablem Essen dahinvegetieren zu müssen. Schlafen wäre gut - aber irgendwie klappt das nicht.

Dienstag, 11. Februar 2014

Der letzte Tag in Amerika

...bietet noch etwas Abwechslung. Heute wird die Lisl abgeliefert und verpackt. Ich könnte ja ausschlafen...ruhig ist es hier! Aber die Nacht ist einfach um. Kurz vor ich zum Frühstück gehe, checke ich nochmal die Mails - Pavel wollte mich um 6:30 Uhr wecken. Seit der Zeit sitzt er schon in meinem Hotel. Aber wir haben Zeit.

Der Weg zum Flughafen ist nicht lang und wir kommen ziemlich pünktlich um 9 Uhr an - das Büro der Lufthansa Cargo öffnet genau jetzt. Ein sehr freundliches Mädel empfängt uns. Sie wickelt alles ab, allerdings macht sie es zum ersten Mal und muß öfters nachfragen. Macht nix. wir haben Zeit und müssen uns um nichts kümmern. Wir müssen nur da sein, evt. Fragen beantworten und die Batterie abklemmen und Spiegel abmontieren. Ach, und Vorderrad, Windschild, Topcase abbauen und...sagt der eine Typ. Der Capo direkt nebendran widerspricht - alles nicht nötig. Dem gehorchen wir lieber. Zwei Kanadier tauchen auf - junge Kerle, ewig lang und mit kleinen leichten Bikes. Sie parken ebenfalls auf den Paletten und zerlegen ihre ganzen Maschinen - inklusive Federbein hinten und Luft aus den Reifen. Der Rest wirkt auf der Palette wie ein abgebrochenes Schaukelpferd. Sie glauben, der Versandpreis würde dadurch niedriger, aber das stimmt nicht. LH verlangt hier einen einheitlichen Pauschalpreis für alle Mopeds.

Leider haben wir wohl etwas zu viel Zeit gebraucht, jetzt ist Mittagspause beim Zoll. Also gehen wir solange in das Cafe der nächsten Tankstelle und warten dort bei Pommes und Cola. Um halb drei geht es weiter. Die Mopeds werden geröngt und vom Zoll abgefertigt - alles easy. Gebühren für die Verpackung fallen an; man hat uns gesagt ca. 250 $. Der Capo erklärt Pavel mühsam auf englisch, daß wir jezt (jeder) 42.000 Pesos zahlen müßten. Oh Schreck!!! Da reicht unser Geld ja überhaupt nicht! Auf der Rechnung stehen nun aber 420 Pesos - da haben ihm wohl seine Englischkenntnisse einen Sreich gespielt. Jetzt sind wir extrem angenehm überrascht, denn das entspricht etwa 40 $! Das habe sogar ich noch - und ich dachte, ich müßte mir bei Pavel etwas ausleihen. Na gut, 21% MwSt kommen noch drauf. Trotzdem, 497,5 ARS, das ist ein Dumpingpreis.
Dauert halt alles nur ein wenig. Dann werden sie in Frischhaltefolie verpackt und mit gelbem Klebeband versiegelt. Das Mädel klebt den Frachtschein und Aufkleber mit der AWB-Nummer auf die Mopeds - zufällig kontrolliere ich nach - und? Prompt hat sie Pavels alte Jawa (35) und meine treue Lisl vertauscht. Sie wird es nachher korrigieren, verspricht sie. Bye bye Lisl, hab einen angenehmen Flug! Dann ruft uns die Senorita noch das Hotelshuttle - ich darf mein Zimmer ja bis 18 Uhr behalten. Und Pavel darf mitkommen. Mein Geld reicht sogar noch, das Hotel bar zu bezahlen, was nochmal einen Rabatt von 10% ausmacht. Ich hab sogar noch 300 Pesos übrig.

Wir haben noch etwa 2 h Zeit. Da es heute extrem schwül ist, nutzen wir diese für eine kühle Dusche! Dann lassen wir uns wieder zum Flughafen bringen. Pavel hat noch 3000 Pesos  übrig, die wollen wir jetzt tauschen. Die nächste böse Überraschung: diese Sch...Währung nimmt nichtmal die Bank zurück! Diese Information hatten wir nicht - man erfährt alles. Aber daß man die Pesos nicht mehr loswird hat uns keiner erzählt, auch nicht das Internet. Jetzt habe ich ja richtig Glück, daß ich kaum noch was übrig habe! Armer Pavel, natürlich ärgert er sich schrecklich. Jetzt sitzen wir am Flughafen und sinnieren, wie er mit möglichst wenig Verlust davonkommt - alles verfressen können wir beim besten Willen nicht!

Warten bis Mitternacht...dann geht der Flieger.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ncxmcajevbvqutvm

Montag, 10. Februar 2014

Und nochmal Buenos Aires - Tag 7

Laaangsam! Es ist doch schon alles gepackt. Ich kann ja nochmal umpacken, damit ich was zu tun habe.
Um elf kommt die Dame von der Rezeption und fragt mich, ob ich nicht auschecken wolle? Ich wechsle ja heute das Hotel. Damit's nicht gar so langweilig wird! Nein, weil das andere Hotel ganz nah am Flughafen ist.

Angeblich ist im Parque  Roca ein Motorradtreffen. Pavel will hin und wir haben uns locker dort verabredet. Es gibt 2 Parks mit dem Namen, aber Pavel hat geschrieben, der südliche wäre der richtige. Die knapp 30 km durch die Stadt dauern ziemlich lange. Heute am Sonntag ist die Stadt angeblich leergefegt; na ja, Autos gibt es schon einige. Aber nicht zu viele. Trotzdem halten die Ampeln oft ziemlich lange auf - die haben sehr lange Rot-Phasen.

Den Park finde ich leicht - aber weit und breit sind keine Motorräder zu sehen. An einer Tankstelle frage ich. Die schicken mich zu einem Motocrossgelände 10 km entfernt. Als der Weg schlammig und naß wird drehe ich um. Es sieht nach "Ende der Welt" aus und ich habe nur noch die guten Laufschuhe an, die Stiefel sind schon verpackt. Tja, das war wohl nix.

Mein neues Hotel ist schon schwieriger zu finden, es versteckt sich ganz gut. Aber es ist hübsch und sehr ruhig gelegen. Obwohl die Autobahn direkt vorbeiführt hört man davon überhaupt nichts. Die Lisl darf im offenen Innenhof parken; mein Zimmer ist sehr klein. Weshalb das Hotel hier dreimal so teuer ist als mein letztes, verstehe ich nicht so ganz. Dafür werde ich jetzt das gesamte Angebot ausnutzen!!! Das heißt: Swimmingpool, auch wenn er klein und kalt ist; Flughafenshuttle gleich 2 mal; Checkout morgen erst am Abend (ich warte lieber hier als im Flughafen).

Wird Zeit, daß der Flieger geht!

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=cvspdicmhkrmosvm

Sonntag, 9. Februar 2014

Buenos Aires - Tag 6

Um 12 Uhr bin ich mit Jeremias verabredet. Es gibt also einen langsamen Morgen mit lange ausschlafen, trödeln und dann die paar Sachen einpacken, die ich nicht mit nach Hause nehmen möchte oder darf (Gefahrgut). Das sind Öl und Kontaktspray sowie meine halblebige Isomatte. Ich hoffe, das Jeremias (der mit der roten Hose) die Sachen brauchen kann.

Meine Lisl ist noch da! Mittlerweile ist sie blitzblank - Petrus hat sie ordentlich gewaschen. Ich befürchte, daß sie wieder nicht anspringen will, aber heute morgen ist es warm und trocken und da mag sie! Vielleicht langweilt sie sich ja auch? Ohne Gepäck darf sie heute die 15 km in den Norden der Stadt fahren. So ohne alles fühlt sich die Fahrerei doch ganz anders an. Und ich spüre seltsame Geräusche bzw. unrunden, rauhen Lauf. Ich kenne das schon von zu Hause, allerdings nicht so kräftig. Wenn ich nur wüßte, was das ist! Vielleicht finde ich es ja irgendwann in den nächsten Jahren mal heraus...

Jeremias ist auch erst seit gestern abend in der Stadt und vor gut einer Woche von seiner Reise nach Hause (in San Pedro) gekommen. So sind einige Freunde gekommen. Meine Überbleibsel nimmt er gerne an. Morgen hat er Geburtstag und dazu schenke ich ihm ein Schweizer Taschenmesser. Das freut ihn wirklich sehr!
Es gibt ein kleines Mittagessen und dann fahren wir mit 4 Mopeds ein wenig durch seine Heimat. Der Ortsteil Olivos ist deutlich ruhiger und besser als das Stadtzentrum. Die Jungs wollen mir den Rio de la Plata zeigen - wir fahren einige hübsche Plätze dort an. Bis nach Tigre führen sie mich. Das ist ein Viertel mit vielen alten Villen reicher Leute. Und ein Flußdelta mit vielen Inseln. Ruder- und Yachtclubs gibt es zu Hauf, nette Restaurants ebenfalls. Auch dort verweilen wir ein wenig am Fluß, auf dem sich viel fröhliches Leben abspielt. Wassertaxis fahren Passagiere durch die Flußläufe - es sind sehr hübsche alte Holzboote aus London dabei. Ja, hier ist es deutlich schöner als im Zentrum.
Wir fahren noch zum "Fruchtmarkt". Es gibt dort zwar auch ein paar Früchte, aber eigentlich ist es ein riesiges Areal mit ganz verschiedenen Läden: Korb- und Holzwaren, Lampen, Antiquitäten, Souvenirs, Blumen...bunt gemischt. Und natürlich Kioske und Restaurants. Man kann schlendern.
Gegen 6 Uhr abends sind wir wieder zu Hause bei Jermias. Die Jungs haben sich nacheinander unterwegs verabschiedet. Ich möchte Jeremias noch etwas von seiner Arbeit abkaufen - er lebt von Handarbeiten. So komme ich doch noch zu den Mitbringseln für meine Kathi.

Auf dem Rückweg braucht die Lisl Reserve. Das ist sehr gut, denn für den Flug soll der Tank leer sein. Ich muß etwas jonglieren, daß nicht zu viel oder zu wenig drin ist. Vor uns wird es dunkel, Wind kommt auf und als wir am Hotel eintreffen, fallen die ersten Tropfen. Ich bleibe gerade noch trocken!

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=eqyjzbwwshxxsuih