Freitag, 16. August 2013

Erste Meldung aus Alaska

Also...
Der Anreisetag war sehr lang: 26 h!!! Im Flieger waren mir nur ca. 10 min Augenpflege vergönnt. Mein Flugnachbar, ein Reisejournalist, hat mich gut unterhalten.
Das Vesper für meinen ersten Tag musste ich jedoch schnell noch aufessen - nicht weil es nichts zu essen gegeben hätte, aber man darf das nicht in die Staaten einführen - hätt ich ja auch mal früher dran denken können! Na ja, es hat geschmeckt und musste ja auch lange vorhalten.
Bis durch den Zoll lief alles perfekt und reibungslos. Dann ging die Suche nach der Lisl los. Die angegebene Telefonnummer war nur eine nutzlose automatische Hotline von FedEx. Ich bekam einige Hinweise, wo ich "FedEx Cargo" finden könnte und machte mich dahin auf die Socken. Hat sich ganz schön hingezogen, ich schätze mal es waren ca. 3 km. Und es wurde mir gut warm - es war herrliches Wetter!
Die Leute dort waren sehr freundlich und Lisa hat mir einen Briefumschlag mit einem Haufen Papieren für den Zoll mitgegeben, bevor sie mir die Lisl aushänigen dürfe. Der Zoll ist wieder am Flughafen. Es war heiß und die Füße schmerzten, also organisierte ich mir ein Taxi, das nach ca. 15 min ankam. Stolz fuhr der Fahrer am Terminal vorbei, obwohl ich hindeutete - ja, er kenne sich sehr gut aus! Während des Telefonats mit seiner Nichte ließ er sich nicht stören. Als er fertitg war, erklärte ich ihm, daß ich zum Terminal Nord und zum Zoll müßte. Uups! Er entschuldigte sich tausendfach und fuhr zurück. Der Taxipreis lief allerdings weiter.
Eine freundliche Zöllnerin in der Halle versprach, sich um die Angelegenheit zu kümmern - ich solle warten bis ihr Kollege käme. Nachdem sich 1/2 h lang nichts getan hatte und die Mitarbeiter so nach und nach den Dienst beendeten machte ich mich auf die Suche nach dem Zollbüro. Niemand wußte etwas von mir. Ein gut genährter Herr schaute sich die Papiere an und mühte sich mit dem zugetackerten Umschlag. Als erstes fragte er nach der Konformitätsbescheinigung der EPA. Hä? Noch nie gehört. Wo bekommt man das? Und geht es auch ohne? Die internationale Zulassung? Nein! Kurz angebunden erklärte mir der Dicke, jeder Deutsche hätte so eine Bescheinigung, man müsse sie in Deutschland besorgen und es dauere einige Zeit (hat nach Tagen bis Wochen geklungen), bis sie ausgestellt wäre.
Ich sah wohl ziemlich hilflos und verzweifelt aus, als eine Kollegin dazukam. Sie erkundigte sich nach dem Problem und fand es seltsam, daß diese Bescheinigung bei Einreise auf dem Luftweg erforderlich wäre (die Regelung gilt wohl erst seit 3 Jahren). Schließlich würde das Formular bei Landeinreise nicht benötigt! Sie hat mir dann eine vorläufige Einführbescheinigung ausgtestellt - der Dicke hatte sich mittlerweile wieder verkrümelt - und eine Menge Papier mit einer Menge Stempel versehen. Ich war ja so froh! Stephanie, so hieß die freundliche Dame, wiegelte meinen Dank mit der Bemerkung ab "Warum soll ich Ihnen das Leben unnötig schwer machen. Vielleicht hilft mir ja auch mal jemand in einer schwierigen Situation". Wie wahr!
Ok. Kein Taxi am Stand zu sehen - also wieder eines rufen. Telefonieren ist erstmal nicht so einfach, aber mit Unterstützung klappts dann doch. Nach 1'/2 h war immer noch kein Taxi da, also wieder laufen...
Die 'FedEx-Mitarbeiter begrüßten mich schon wie ein Familienmitglied. Diesmal kümmerte sich Sheryl um mich. Am entferntesten  Eck des Parkplatzes durfte ich meine Lisl auspacken. Einen Hammer hat sie mir auch mitgebracht. Und wenn ich fertig bin, darf ich die Palette mit den Wänden der Box einfach liegen lassen, sie würden dann alles entsorgen.
Es dauerte fast 1 h bis die Kiste zerlegt war. Mein Gepäck war überall verstreut. Ab und zu schauten Leute auf dem Heimnweg vorbei und wechselten ein freundliches Wort oder boten ihre Hilfe an. So ging der Zusammenbau, Einbau des Vorderrads und runterfahren von der Palette zügig voran. Zu guter Letzt kam nochmal Scheryl auf dem Heimweg vorbei und schaute nach mir. Die Lisl war zwar fertig, hatte aber wohl zu wenig Sprit, sie wollte nicht ansprignen. Also fuhr Sheryl nach Hause und brachte mir einen Kanister Benzin vorbei - gratis natürlich!
Mein Flugnachbar hatte mir nahgelegt, Seward oder Homer zu besuchen, was südwestlich von Anchorage liegt und Sackgasse ist. Also macht ich mich auf den Weg dorthin und schaute nach einem Plätzchen zum Übernachten (hier war es mittlerweile 6 Uhr abends, d.h. 4 Uhr morgens zu Hause). Scheint allerdings echt schwierig am Highway. Nebenstraßen Fehlanzeige, in Frage kommende Plätzchen sind Privatbesitz. Auf der Suche geriet ich am steilen Berg in eine Hofeinfahrt. Ich wendete und hielt bergab kurz an, um mich umzuschauen. da hielt neben mir ein großer Truck mit 2 Männern. Die boten mir an, bei ihrer Lagerhalle unterhalb ihres Hauses zu campen. War ein ebener steiniger Hof und ich war ja so froh, endlich schlafen zu dürfen!!!

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