Donnerstag, 12. September 2013

Ein seltsamer Tag...

...war das heute.
Mit einer schönen heißen Dusche fängt der Tag gut an. Ich trödle vor mich hin mit Frühstück und zusammenpacken, halte noch ein Pläuschen mit Nachbar Toni und Fastnachbar Walli. Eigentlich falle ich überall auf. Und ich wundere mich immer wieder, wie oft mein Gestottere gelobt wird.
Das Laptop wurde heute nacht nicht aufgeladen und auch die Helmkamera akzeptiert keinen Strom mehr. Ich versuche, das Laptop im Waschraum mit 110 V aufzuladen, aber auch hier ist die Batterie nach 2 h nicht voller als vorher. Angeblich soll es heute ja noch heißer werden als gestern, trotzdem ziehe ich zumindest am Vormittag noch einen Pullover an. Ich suche den nächsten Computershop und finde ein Elektrogeschäft. Meine Ladegeräte sind in Ordnung - mehr kann der gute Mann nicht tun. Er empfiehlt mir in der nächsten Stadt einen Computershop. Jetzt bin ich schon mal in der "Stadt", da kann ich gleich noch weiter einkaufen. Außer Obst & Gemüse gibt es hier auch noch einen Bäcker, der "echtes Brot" bäckt - zumindest eine Semmel finde ich - auf die freue ich mich morgen zum Frühstück! Außerdem bekomme ich einen Schraubenzieher für die vielen defekten Stecker, Ersatz für eine ausgefallene Taschenlampe und eine Stirnlampe leiste ich mir auch noch. Auf dem Parkplatz empfiehlt mir ein alter Biker, mein Internet in der Bücherei zu erledigen, die haben mehrere öffentliche Computer. Schon wieder was erledigt!
Mittlwerweile hat mein Laptop anscheinend eine wundersame Heilung erfahren - zumindest zeigt der Akku mehr an als vorher. Also lasse ich den Computerdoktor aus.
Bei mittlerem Verkehr geht es auf dem Hwy 101 gen Süden - allerdings bei eher nördlichen Temperaturen unter 20 Grad. Nix Hitzewelle! Stattdessen weht vom Pazifik her eine steife Brise, teilweise ist es ordentlich zugig, was auch manche Bäume beweisen. Die sind echt lustig nach "Windstoßfrisur" gewachsen! Die Straße führt teilweise direkt an der Küste entlang, allerdings ist die an den schönen Stellen, ebenso wie in Europa, zugebaut. Dennoch gibt es genügend Aussichtspunkte. Meist ist die Küste steil und felsig, oft gibt es felsige Vorposten im Meer. Dazwischen erstrecken sich aber auch des Öfteren endlos lange Sandstrände. An einer Bucht halte ich an um alles etwas aus der Nähe anzuschauen. Weit draußen im Meer scheinen größere Tiere zu sein - ob das vielleicht Seelöwen sind? Ein Blick durch's Fernglas überrascht mich - hier stehen sich graue/schwarze Pelikane die Stelzen im Wasser kalt!
Bei Florence und weiter südlich türmen sich riesige Dünen auf. Teilweise weht der Sand weit bis in die Stadt hinein. Es gibt sowohl herrliche Flüße auf denen sich Fischer, Angler und Bootssportler tummeln, als auch klare Tümpel oder Sümpfe auf der einen Straßenseite und Dünen auf der anderen Straßenseite. Oft ist unklar, ob das Wasser neben uns Fluss, See oder Meer ist.
Das Wetter ist heute echt unentschlossen. Es ist schwül, ein kalter Wind weht, vom Meer her zieht Nebel auf und bleibt an der Küste hängen. Es wird feucht, ist aber nicht erkennbar, ob es sich um Gischt oder Nieselregen handelt. Das färbt anscheinend auf micht ab. Ich weiß gar nicht, nach welcher Art Nachtlager ich heute Ausschau halten soll: alleine in der Wildnis habe ich heute keine Lust. Nachbarn gerne, aber keine Gesellschaft. Zahlen - nein. Da gibt nicht viel - eigentlich keine Lösung. Und so zockle ich unentschlossen von Platz zu Plätzchen und streune in Winchester Bay, einem kleinen Hafenstädtchen, durch den Hafen. Mein Navi findet hier einen Campingplatz, der mir aber nicht besonders gefällt und auch zu teuer ist. Zum Glück ist die Campingwächterin freundlich und gibt mir den Tip mit dem Wohnmobilplatz direkt an der Hafenmole. Dort soll es nur 11 $ kosten, allerdings ist es ein asphaltierter Parkplatz mit aneinandergereihten Plätzen. Nicht zum Zelten geeignet. Einen Aufseher gibt es - aber zum nachfragen ist er leider nicht auffindbar. Ich beschließe, auf dem Grünstreifen zwischen Parkplatz und Hafen mein Zelt aufzuschlagen und bleibe unbehelligt. Diese Lösung paßt perfekt zu meiner Stimmung! Direkt neben mir liegen Fischerboote und gelegentlich platscht ein Fisch im Hafenbecken. Ein netter kleiner Plausch mit 2 älteren Ehepaaren nebenan ist auch noch drin.
Ach - und ich versuche mein Glück nochmal an Lisls Dichtring....

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