Mittwoch, 11. September 2013

Urwaldfeeling

So, dann wollen wir mal auflisten oder zusammenfassen...
Nach einem feinen Frühstück habe ich Sandy verlassen - Nick war schon in der Arbeit. Nochmal zurück zum BMW-Händler, in der Hoffnung, einen Simmerring zu bekommen. Der Verkehr ist zwar dicht, fließt aber meist; nur an manchen Ampeln muss man als Abbieger sehr lange warten. Aber - ohne mein Navi wäre ich hier total verloren!!! Mittlerweile haben wir beide /Navi & ich) uns gut zusammengerauft, was allerdings 3 Jahre gedauert hat. Es zeigt mir (fast immer) die richtigen Abzweigungen an, findet Campingplätze, Tankstellen oder Sehenswürdigkeiten und ist in Ballungsgebieten wie hier um Portland einfach unverzichtbar.
Der BMW-Händler sieht aus, als ob er nur verkaufen würde. Ersatzteilverkauf und Werkstatt sind gut versteckt, aber Rainer (dt.) am Empfang schickt mich zu den richtigen Kollegen. Ja, der Simmerring ist da - und ich darf sogar in der Werkstatt auf einer Hebebühne selbst basteln. Bevor ich den Simmerring ausbaue schaue ich mir die Schaltwelle mal genauer an - kein Wunder daß hier undicht ist. Sie ist eingelaufen, rauh und an manchen Stellen verrostet. Ich versuche mein Glück ohne Wechsel des Rings, nur durch glätten der Welle. Sieht erstmal gut aus - aber nur bis das Getriebe wieder heiß wird. Es trielt weiterhin herrlich... Ich glaube, jetzt muss das "homeoffice Fritz" mit Ersatzteilen helfen - einen neuen Schalthebel gibt es hier nicht, der müßte aus Deutschland geschickt werden.
Als nächstes Ziel steht Florence an der Küste auf dem Programm - ich suche mir also die kürzeste Strecke nach Westen, zurück zum Hwy 101. Auf meiner Karte - die aber sehr unzuverlässig ist, finde ich eine Straße der kleinsten Kategorie von Carlton nach Beaver, ca. 60 km. Die Karte gibt außer Verdacht auf Kurven keine weiteren Hinweise. Wer hätte das gedacht, daß die Amis soooo tolle Sträßchen haben? Meist gut asphaltiert schlängelt sich einen phantastische Motorradstrecke durch dichten Urwald ein Tälchen entlang. Bei 42 Grad in der Sonne ist es hier angenehm kühl. Und es duftet wieder so herrlich nach allen möglichen Waldgerüchen! Die Bäume sind dicht mit Moos und Flechten bewachsen und bilden abenteuerliche Gestalten. Der heftige Wechsel zwischen Licht und Schatten macht es schwer die Fahrbahn zu lesen; außerdem liegt unvermutet manchmal Rinde, Splitt, ein Schlagloch oder ein Hund in oder hinter einer Kurve, streckenweise ist der Weg auch überhaupt nicht befestigt. So fährt Mutter Vorsicht immer mit.
Als sich das Tal nach einer langen, herrlich genüßlichen Fahrt weitet, erwischt mich sofort die Backofenhitze wieder und Farmen machen sich breit. Das war Klasse!
An der Einmündung zum Hwy 101 wird getankt, auch mein Magen wird bedient und selbst der Geldbeutel wird gefüttert. Denn hier gibt es einen Geldautomaten, wie so häufig an Tankstellen. Bei mäßigem Verkehr radeln wir die Küste entlang - allerdings tut sich nur selten ein Anblick auf den Sandstrand auf. Da hier mal wieder Nationalpark ist, muss ich mir einen Campingplatz suchen - die sind aber nicht so dicht gesät. In Lincoln City am Devils Lake werde ich fündig - stolze 21 $ soll es kosten.
Zum Tagesabschluss mache ich mich nochmal über diverse Reparaturen her. Mal schauen, ob meine Idee zur Abdichtung der Schaltwelle funktioniert...außerdem ist schon wieder mal ein Stecker für die 12 V-Dose verschmurgelt; da hab ich einen ziemlichen Verschleiß. Ein Waschbär sagt mir gute Nacht.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=cdyjsjjkwfdvclry 

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