Freitag, 13. September 2013

See-Tiere

         
So ein Blödsinn...
Wie Ihr seht, kann ich noch bzw. wieder schreiben. Das Laptop hat eine Wunderheilung erfahren! Aku raus und wieder rein, ein wenig klopfen und streicheln - und es ließ sich wieder laden. Ich wünschte, die Lisl würde auch so ein Wunder erfahren. Vielleicht muss ich sie einfach ein wenig mehr streicheln und loben? Schließlich hat sie mich jetzt schon über 7000 km unter Schmerzen in den Federbeinen und mit Tränen in den Wellendichtringen durch Amerika getragen - heute sind wir schon in Kalifornien angekommen!
Ich glaube, mit der Kleidungswahl habe ich heute gut getroffen - kein Pullover aber dafür die Regenjacke. Bei 17 Grad haben wir ein Zwischending zwischen Nieselregen und Nebel. Nicht naß und nicht trocken.
Die Dünen begleiten mich noch eine ganze Weile, auch wenn ich sie manchmal zwischen den Bäumen nur ahnen kann. Langsam zeigen sich aber auch wieder mehr Felsen, teilweise auch ins Meer vorgelagert. Ein strammer Wind läßt die Brandung ordentlich brechen. Auf dem Highway geht es zwar voran, aber eigentlich ist es ein wenig langweilig und der Verkehr macht auch nicht unbedingt Spaß. Also suche ich mir alle möglichen Alternativen - kostet zwar Zeit, ist aber allemal schöner. So einen kleinen Umweg suche ich mir bei Coos Bay. Mmm, Fahrspaß! Da scheine ich doch glatt eine Abzweigung verpaßt zu haben und merke es nicht. Wunderschöne Buchten, goldene Sandstrände und viele Aussichtspunkte gibt es hier. Ich kann gar nicht jedesmal anhalten. Warum ich ausgerechnet an DIESEM Punkt halte ist mir schleierhaft. Aber von hier aus kann man vor der Küste auf einigen Felsen Kolonien von See-hunden, -löwen und -elefanten beobachten. Zum Fotografieren ist mein Kompaktfoto hier wohl etwas zu schwach aber mit dem Fernglas kann ich die Tiere sehen. Von hell bis dunkel, grau über oliv bis braun finden sich alle Farben. Wenn ich auch mit dem bloßen Auge nicht viel sehen kann, hören (und riechen) kann ich sie bestens! Sie haben wohl gerade "Sprechstunde"...
Kurz darauf stelle ich fest, daß dies eine Sackgasse ist - aber die hat sich allemal gelohnt!
Kurz darauf möchte ich den Erfolg wiederholen und eine Nebenstraße nehmen "Sandy Coast Drive". Nach wenigen hundert Metern gibt der Name seine Bedeutung preis - ich glaube, das tue ich mir mit 380 kg Gewicht nicht an! Aber ohne Gepäck und in Begleitung könnte der Dünenweg sicher Spaß machen.
Ortschaften lassen sich mittlerweile als solche ganz gut erkennen, sie bestehen jetzt nicht mehr nur aus wenigen Häusern. Meist gibt es auch ein Zentrum und ein Gewerbegebiet. Die Zentren sind teilweise sogar richtig hübsch, oft im alten Westernstil. In so einem kleinen Städtchen - Bandon - stellt sich mir doch ganz frech eine echte Bäckerei mitten in den Weg. Sie läßt mich erst weiterfahren, nachdem ich einen Kakao, Croissant und Kuchen zu mir genommen habe.
Ich möchte noch vor dem Nationalpark irgendwo kostenlos zelten. Der Lake Earl sieht auf der Karte vielversprechend aus. Die Realität enttäuscht mich - über eine Sackgasse finde ich bis zu einem Sumpf. Einiger Müll liegt herum. Eine Frau spricht mich an und meint, ich solle lieber in ihrer Nähe auf einem Privatgrundstück zelten. Sie will das abklären und zurückkommen. Die Zeit vertreibe ich mit umschauen und Blog schreiben. Nach einer Stunde ist sie noch nicht zurück, dafür taucht ein junger Mann, Kalvin, mit seinem Hund auf. Er hat schon ziemlich viel getrunken, trotzdem nehme ich sein Angebot an, in seinem Garten zu zelten. Der Garten ist ein Hinterhof, der schon mehrfach von Hunden umgegraben wurde; es ist kaum ein ebenes Fleckchen zu finden. Aber im Haus möchte ich wirklich nicht sein...
Kalvin ist frisch verheiratet und das Haus ist vollgestopft mit den Musikinstrumenten seiner Frau, die gerade ein Musical aufführt. Kalvin kann Gitarre und spielt mir ein paar Stücke vor.

1 Kommentar:

  1. Wir wünschen Dir alles Gute zum Geburtstag und weiter gute Fahrt und bleib gesund.

    die Saarländer

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