Dienstag, 8. Oktober 2013

Entspannung



In meinem Palmenheim hab ich gestern Nacht noch den klaren Sternenhimmel genossen. Eine helle langsame Sternschnuppe hat mir sehr genau meinen Weg nach Süden gezeigt! Das ist ein gutes Omen. Weit draußen rauscht das Meer, direkt am Strand hört man nur ein leichtes Plätschern - es ist Ebbe. Ab und zu springt ein Fisch.
Bis zum Morgen hat sich das Meer auch näher herangetraut, ein kleiner Strandspaziergang zeigt, wie warm das Wasser hier ist.

Um 1/2 10 Uhr ist Start bei schon wieder 33 Grad! Aber so heiß wie gestern wird es heute zum Glück nicht. Ich schaue zwar nicht so oft nach der Temperatur, weil beim Sturz die Fernbedienung für meinen IMO (Bordcomputer) abgebrochen ist, aber mehr als 37 Grad habe ich nicht festgestellt. Trotzdem - auf einer nagelneuen rabenscharzen Asphaltstraße brennt die Hitze ganz ordentlich. Was ist mit meinen Schuhen los? Sind die zu heiß geworden? Löst sich etwa die Sohle auf? Sie kleben an den Fußrasten - das gefällt mir ja gar nicht. Die Auflösung erleichtert mich, es sind Reste von den Datteln, die sich in das Profil gegraben haben. Sandalen und Zeltunterlage habe ich aus diesem Grund am Morgen noch in's Meer geworfen und gewaschen. Die Folge war, daß ich umpacken mußte, weil ich die Sachen ja nicht naß in den Packsäcken verstauen möchte.

Was kann es eigentlich Schöneres geben, als ein einem wuderbaren Plätzchen zu sitzen und es zu genießen? An vielen wuderbaren Plätzchen sitzen und sie genießen! Genau das tue ich; ich sitze auf meiner Lisl und koste im Zockeltempo jedes Plätzchen aus, bevor das nächste daherkommt. Die auflaufenden Fahrzeuge lassen wir gerne passieren. Wir trödeln die Kilometer voran... Die Strände und Buchten an der Bahia Concepción sind wirklich traumhaft!!! Bin ich denn schon in der Karibik???
In den Bergen wird es kurvig und die Landschaft bietet keine Überraschungen, da kann ich wieder etwas Fahrvergnügen genießen.
Hat eigentlich Deutschland schon gewählt? Und wer ist Kanzlerin? Wird USA wieder regiert? Ich hab keine Ahnung - und ich freue mich, daß mich solche Informationen auf der Straße nicht erreichen.
Ich bin ja erst 54 von 190 Tagen unterwegs?! Die Zeit vergeht ganz schön langsam. Aber eigentlich habe ich doch schon ziemlich viel erlebt und hinter mir?! Die Zeit vergeht ganz schön schnell. Ein irgendwie seltsamer Gedanke, daß ich noch soooo viel Zeit habe. Planen läßt sich kaum etwas, vielleicht muß ich einfach alles auf mich zukommen lassen, so wie jeden Abend den Schlafplatz. Mal sehen, ob und wo es mir in Südamerika gut genug gefällt, daß ich länger bleiben möchte.

Ich freue mich auf ein Mittagessen in einem Strandrestaurant in Loreto. Abends habe ich selten Lust zu kochen und in der "Küche" ist auch meist nichts Gescheites. Aber häufig kommt es ja anders als man denkt. Gestern hatte ich mich schon damit angefreundet, ein Hotelzimmer nehmen zu müssen und habe den schönsten Strandplatz gefunden, heute sieht es erstmal überhaupt nicht nach Restaurant oder gar Strand aus. Aber so leicht geb ich nicht auf: mitten durch Loreto durch, solange bis ich an der Strandpromenade bin. Dort sind nur Hotels. Einmal die Promenade rauf, einmal runter - zwischendrin versteckt sich tatsächlich ein kleines Restaurant. Na geht doch! Und keine Andenkenhändler! Ich lasse mir das Essen schmecken!

Am Abend stehen wieder mal 2 Reparaturen an: der ich-weiß-nicht-wievielte-12-V-Stecker ist kaputt. Den hatte ich in Anchorage gekauft. Jetzt hab ich keinen Ersatzh mehr. Mein Kocher ärgert mich schon seit Tagen, er mag nicht mehr richtig fauchen. Also muß ich wohl eine Dichtung tauschen. Das hab ich noch nie gemacht und bei einbrechender Dunkelheit ist es ein wenig diffizil, aber es gelingt.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=hwlysjmwvapcolff

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