Mittwoch, 9. Oktober 2013

Rache...

Ich möchte heute früh los, denn ich habe noch eine Strecke vor mir und möchte die Fähre zum Festland erwischen. In der Nacht ist es sehr neblig geworden, ich kann die Wassertropfen richtig sehen. Mein Zelt ist klatschnass und auch alle Utensilien im Zelt, also insbesondere der Schlafsack. So kann ich nichts einpacken! Also, warten. Bis die Sonne hoch genug steht und den Nebel verjagen kann. Ein kleines Windchen wäre jetzt hilfreich - aber nix zu sehen.

Die Straße ist zwar schmal, es kommen 2 große LKWs kaum aneinander vorbei, aber sie ist übersichtlich und hat keine gefährlichen Kreuzungen oder Kurven. Trotzdem ist sie - auch an kerzengeraden Stücken - gesäumt von Kreuzen, die von tödlichen Unfällen zeugen.
Die Fahrt nach La Paz bietet nichts Besonderes. So fahren wir gedankenverloren dahin. Der Blick ist auf die Uhr gerichtet, die Fähre legt um 14:30 Uhr ab. Wieviel früher muß ich da sein? Ich brauche noch ein Ticket. 3 Stunden Fahrt sagt mein Navi - müßte ja leicht zu machen sein.
Kurz vor La Paz bestätigt sich, daß ich ja in einer anderen Zeitzone bin, also 1 Stunde verloren habe. Jetzt darf nichts mehr dazwischen kommen.

La Paz selbst ist kein Problem, nur - der Hafen ist nicht ausgeschildert. Aber mein Navi kann helfen. Ups - nochmal 20 km hinter La Paz? Jetzt wird's eng. Im Hafen ist es ziemlich unübersichtlich und nach 3-maligem verfahren lande ich an einem Ticket-Büro. Aber die brauchen erst irgendeinen Schein für's Moped - den bekomme ich nebenan. Marke und Länge sind wichtig. Ok - Ticket kann ich kaufen - für heute. Noch 2 mal fragen und ich finde den richtigen Eingang zur Warteschlange. An der Schranke werde ich nach einem weiteren Papier gefragt - eine temporäre Einfuhrbescheinigung. So was hab ich natürlich nicht, der Zoll in Tecate war ja praktisch einfach nicht da! Das kennen die hier  schon - im Büro gegenüber gibt es die Bescheinigung. Die nette Dame spricht sehr gut englisch und hilft mir gerne, aber nicht ohne Einwanderungsbescheinigung. Die bekomme ich im Immigrationsbüro in La Paz - na, das wird ja heute wohl nichts mehr mit übersetzen. Die Dame für die Einfuhrbescheinigung ist bis 18 da, sagt sie. Und wenn ich wieder komme, muß ich von allen Papieren Kopien haben oder hier machen lassen. Knapp 50 $ Bearbeitungsgebühr möchte sie dann auch noch haben und ein Pfand von 200 $ für die Lisl.

Also - zuerst das Ticket umschreiben lassen auf morgen.
Dann zurück in die Stadt fahren - ich finde das Büro nach einigem Suchen. Es hat geschlossen. Sie schließen immer um 13 Uhr!! Es ist 14:30 Uhr. Morgen ab 9 Uhr haben sie wieder geöffnet. Das ist ärgerlich und bis ich morgen alles beieinander habe, wird's schon wieder eng - 2 h vor Abfahrt soll ich anwesend sein. Oh je...
Es gibt hier herrliche Uferpromenaden und Strände, erstklassige Hotels aber keinen Campingplatz. Und billige Hotels? Auf den ersten Blick auch nichts zu sehen.
Zwischen La Paz und dem Fährhafen ist eine verlockende Bucht mit glasklarem Wasser, Sandstrand und einem kleinen Restaurant. Ob man da wohl auch über Nacht bleiben darf? Ja, man darf. Für 50 Pesos. Dazu gönne ich mir dann noch ein feines Abendessen, das allerdings sehr lange dauert, denn es muß im Dunklen zubereitet werden. Stromausfall. Und keiner ist darauf vorbereitet, d.h. keine Kerzen oder Taschenlampen. Das ist lustig!
Bei Sonnenuntergang gibt es eine zeitlang nervige Moskitos, dann werden sie von Fledermäusen verjagt.

Morgen ist ein neuer Tag...

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=svnrqbbonxvvdyjz

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