Sonntag, 6. Oktober 2013

Noch ein harter Tag!

Guten Morgen (ist es hier) liebe Freunde. Den gestrigen Tag mußte ich erst mal verdauen...
Vorab: Internet ist schwierig hier - kann also sein, daß es jetzt nicht mehr so reibungslos täglich klappt.

Am Morgen geht es entspannt auf einer herrlichen Asphaltstraße - wie versprochen - dahin. Linkerhand in respektvoller Entfernung Sandstrand, rechterhand hinter der Ebene erheben sich die Berge. Es ist verhältnismäßig grün, was heißen soll, es wachsen verschiedene Kakteen, Büsche, Sträucher und sogar Gras. Es sihet herrlich aus, wenn der Wind über den sanften Grasflaum streicht und es sich wiegt, wie die Wellen des Meers auf der anderen Seite!


Ab Bahia San Luis Gonzaga soll es ca. 20 km (gute) Schotterstraße geben, wurde mir gesagt. Viele Autos und Motorräder fahren sort täglich und mit meiner Lisl "gar kein Problem"!
Die Asphaltstraße endet in einer "Umleitung" wenige Kilometer vor Luis Gonzaga, kurz darauf die erste Militärkontrolle. Ich frage als erstes mal, ob ich auf dem richtigen Weg bin - da sind sie wohl überfordert und schicken mich ohne Kontrolle weiter.
Bis zur Ortschaft wirkt die Straße wie eine unfertige Trasse. Die Ortschaft besteht aus 1 Haus und einer "Tankstelle" - kein Hinweisschild an der Kreuzung. ABer es kann nur geradeaus gehen! Breit und kerzengerade sieht der Weg aus, ein wenig sandig. Unmerklich wird es aber schlechter, aber nach 10 km sollte ich ja die Hälfte geschafft haben?
Mittlerweile sieht die "Straße" so aus: Waschbrett, gemischt mit großen abgeundeten und kleinen scharfkantigen Löchern, schön verfüllt mit weichem Sand. Irgendwann lohnt es sich nicht mehr, umzukehren, ich müßte ja schon über die Hälfte zurückgelegt haben. Da zoomst Du das Navi so herein oder heraus, daß es einfach am Besten aussieht. Ja, die Hälfte hast Du schon, also nicht mehr umkehren. Oh, das war falsch? Aber jetzt lohnt sich umkehren auch nicht mehr.
Immerhin wird der Untergrund jetzt fester - wir kommen in die Berge. Der Preis dafür sind  tiefe Auswaschungen, weggebrochene Piste, Steine, Felsen, Geröll und immer noch zwischendrin Sand. Kaum eine kurze Strecke zum Erholen dazwischen. Aber: wenn ich jetzt in den Bergen bin, ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Asphaltstraße. Hinter dem nächsten Aufstieg wird sie sein. Doch nicht? Aber ganz sicher hinter der nächsten Ecke. Oh, ein Haus und Autos - ich hab's geschafft! Nein, doch nicht! Ist nur eine Ranch. Ich bin am Ende meiner Kräfte; ich muß mich motivieren! Wo ist die Susi geblieben, die sich über Schotter freut und bei 60, 70 Sachen entspannt dahinrollt??? Ich bin halt keine Rallyefahrerin.

Von den "vielen Fahrzeugen" sind mir bisher nur 2 begegnet - eines hat mich überholt und das andere kam mir auf "meiner" Seite mitten in einem steilen Aufstieg entgegen. Keine Chance zum Anhalten - wir müssen ohne stoppen aneinander vorbei - ist grade mal gut gegangen!
Nach 3 1/2 Stunden und etwa 60 km (besserer Schnitt als gestern!) bin ich tatsächlich wieder auf Asphalt! Entspannung!



Denkste! In den Bergen herrscht ein starker Wind, böig. Du bist ständig gespannt wie ein Luchs auf der Lauer, hinter welcher Kurve er dich von wo und wie stark erwischt - Du mußt sofort reagieren und die Fuhre auf der Straße halten. Knapp 400 kg sind schwer zu halten, für den Wind allerdings ein herrliches Spielzeug. Und dann begegnen mir freundlicherweise jede Menge große LKWs, die noch eine besondere Strudelwürze einbringen.

Der Wald hat sich verändert
Landschaft und Planzen ändern sich ständig, Wüste, Fels, Sandebenen, verschiedene Kakteen, Gras...aber so richtig wahrnehmen tu ich das alles nicht mehr. Auf jeden Fall ist nichts dabei, wo man zelten könnte! Also muss ich noch bis Guerrero Negro weiterfahren, gut 1 h. Absolut keine attraktive Stadt und auch das Meer ist nicht zu sehen. Da bleibt mir nur der "Campingplatz"" im Hof hinter einem kleinen Hotel. Zugegeben, sieht alles sauber aus, die Toilette hat Wasser und sogar die Dusche funktioniert. Kostenpunkt in US $: 12.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ebbowvvbseerqxsa

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