Mittwoch, 29. Januar 2014

Es wird nicht besser...

Aufstehen kurz nach 7 Uhr - Pavel etwas später. Er frühstückt nicht, so ist er schneller fertig. Wie wir hier raus kommen? Keine Ahnung, ich lasse Pavel den Vortritt. An 3 Stellen versucht er es, immer gräbt sich seine leichte 350er ein. Dann in eine andere Himmelsrichtung - nix. Den Weg zurück, den wir gekommen sind - aber in einer großen Schleife. Ja, das geht, aber er schlenkert ordentlich. Und er schnauft schwer! Ohne Gepäck versuche ich es. Erst oben auf der Kante gräbt sich die Lisl an einer Mulde ein. Nix geht weiter - Pavel hilft ziehen und jetzt kommt die Lisl langsam frei. Geschafft! Gepäck hochtragen, aufpacken, fertig! Muß man auch wieder so einen Blödsinn anstellen?

Auf nach Trelew - dort möchte ich ein Sauriermuseum besichtigen. Elli und Benedikt haben gesagt, das wäre seehr schön und vielleicht das Größte auf der Welt. Pavel hat sich entschlossen, doch nicht vorauszufahren, sondern mir weiterhin Gesellschaft zu leisten. Mein Navi findet das Museum leicht, allerdings verliere ich Pavel mal kurz - er hat Probleme mit der Batterie. Das Museum ist hübsch gemacht und zeigt viele Skelette. Allerdings sind sie nicht echt, sondern aus Kunststoff. Auch ist es nicht groß, nach einer Stunde haben wir schon alles intensiv gesehen. Wir setzen uns noch ein wenig in die Cafeteria. Aber heute bitte nicht so lange! Schwungvoll stehe ich auf. Doing!!! Autsch, was war das? Ein Fernseher hängt direkt über mir - seine Ecke hat ein blutendes Loch in meinem Kopf hinterlassen. Wenn man einmal keinen Helm aufhat! Ich muß mich kurz auf den Boden legen, bis der Kreislauf wieder funktioniert, Pavel besorgt einen nassen Lappen zum kühlen. Ok, geht wieder.

Nächste Station - tanken. Der Tankwart mag Pavels Ölflasche nicht mit Sprit füllen, aus Sicherheitsgründen darf er das nicht. Pavel regt sich schrecklich auf - ich schnappe mir die Flasche kurzerhand und fülle sie an der Lisl. Danach tanken wir halt die Lisl auf. Durchlauf-Kuh!

Nächstes Ziel ist die Halbinsel Valdes. Nationalpark mit Seelöwen, See-Elefanten und Pinguinen. Ab Trelew ist die Straße vierspurig, eine Autobahn. Allerdings in desolatem Zustand. Und auch nur ein kurzes Stück. Dann ist Stau. Viel bewaffnete Polizei steht herum - was ist da los? Wir müssen lange warten, da hilft es auch nicht, wenn Pavel mit dem Polizisten streitet. Dann werden alle mittlerweile aufgelaufenen PKW von der Polizei eskortiert und an einer ewig langen LKW-Schlange vorbeigeleitet. Was war das? Vermutlich irgendeine Demonstration, die LKWs haben die einzige Straße hier blockiert. Allerdings bleibt die Botschaft unsichtbar. Zur Insel hinaus sind es nochmal 80 km, die wir später wieder zurückfahren müssen. Eintritt 130 Pesos. Und dann sehen wir  - nichts! So wie die letzten Tage. Gras, Büsche, Zaun, Straße - nichts!
Puerto Piramides ist die einzige Ortschaft und auch nur hier darf man campen auf dem städtischen Campingplatz. Aber was sie uns hier anbieten ist echt eine Frechheit: 80 Pesos und dann ein tiefsandiger riesiger Platz in der prallen Sonne! Duschen sind im Preis inbegriffen aber nur von 7-9 Uhr offen. Bis wir einen genehmen Platz gefunden haben, hat sich meine Lisl 3 mal eingegraben und ein paar mal fast auf die Nase gelegt.

Um zu den Tieren zu gelangen muß man die Halbinsel abfahren - mindestens 150 bis 220 km auf Piste. Und vermutlich sandig. Mir graut! Aber wenn ich schon mal hier bin, dann gehört das dazu! Nach einem frühen Abendessen (Tomaten- und Gurkensalat) fahre ich noch 5 km zum nächsten Platz, an dem man Seelöwen beobachten kann. Die machen vielleicht ein Gebrüll! Die Machos bellen einmal kräftig, dann ist Ruhe im Karton! Die Kleinen, die in diesen Wochen gerade zur Welt kommen, blöken wie Lämmchen. Und der Rest brüllt irgendwas dazwischen. Ich verweile ein Stündchen dort, dann ist Duschzeit. An der Tankstelle versuchen wir anschließend noch vergeblich, Internet zu bekommen, der Router ist kaputt. Tja...

Ach ja, die seltsamen Schweine-Hasen-Känguhruh-Tiere heißen Mara. Und es gibt sie nur hier in Patagonien.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=nicvdlfrepigqner

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