Montag, 26. August 2013

Bill Gates am Hooper Creek

 

"Willkommen" heißt mich mein Laptop. Empfang gibt es hier draußen natürlich nicht - aber Windows.
Ich wollte die Gegend um Faro doch noch etwas erkunden, zumal das Zelt vom morgendlichen Regen noch naß war. So habe ich was für die Kondition getan und bin zum Van Gorder Wasserfall aufgebrochen - ein Stündchen war ich unterwegs. Danach hab ich den Zeltplatz aufgeräumt, das Internet bedient, Wasser aufgefüllt und mich noch etwas herumgetrieben. Bin ins Gespräch gekommen mit 2 abenteuerlichen Österreichern mit vogelwilden Bärten (gegen die Mücken), die hier den Sommer über nach Gold schürfen. 10 $ kostet ein Claim pro Jahr und dafür muss man für 200 $ Arbeit investieren, das entspricht 5 Kubik Erde bewegen. Sie machen das von Hand und genießen die Freiheit in einem Wohnwagen. Man braucht nicht viel zum Leben - und 5 Unzen Gold haben sie schon gefunden - das genügt. Und: der allgemeine Wetterbericht gilt auch hier - übermorgen scheint die Sonne.
Mit der bepackten Lisl mache ich noch einen Abstecher zum Blind Creek, dort haben bis vor Kurzem die Lachse gelaicht und vielleicht treibt sich ja noch ein Bär herum. Bären sehe ich zwar keine, aber ich treffe einen lustigen Opa mit seinen Enkelinnen in einem kleinen Lieferwagen - der Hund sitzt auf der Pritsche. Er gibt mir Tips für die weitere Route und erklärt mir, warum die Häuser in Faro so schäbig sind - vor ca. 30 Jahren ist die ganze Stadt abgebrannt und da mussten die Häuser ganz schnell wieder aufgebaut werden.
Bis ich auf der Hauptstraße zurück bin ist es schon 15:30 Uhr - wenn das so weitergeht....
Nach ca. 60 km gibt es eine Tankstelle, allerdings muss man nach Ross River auch 10 km von der Straße abzweigen. Allerdings kommt dann keine Versorgungsmöglichkeit mehr bis Watson Lake, was noch über 300 km sind. Ross River besteht aus einem Flughafen, einem riesigen Tank mit dazugehörigem "General store". Als ich fertig getankt habe stelle ich die Lisl etwas abseits, so daß der nächste an die Zapfsäule kann. - das ist ein Truck. Die Fahrerin steigt kurz aus, um zu sehen, ob sie die Lisl platt gemacht hat - so groß ist die Zugmaschine. Ich komme mir vor wie eine Ameise.
Etwa 100 km fahre ich noch, bis kurz nach sechs. Die Schotterstraße fährt sich gut, mit 70 km/h geht es ganz gemütlich. Ab und zu komme ich um ein paar Schlaglöcher nicht drum herum und die Lisl bekommt wieder einen Schlammschwall ab. Allerdings ist es heute wenigstens von oben (fast) trocken.
Kurz vor einer Brücke über den Hooper Creek hätte ich fast eine Einfahrt übersehen. Zuerst findet sich dahinter eine kleine Wendeplatte, evt. ein Übernachtungsplatz für Trucks. Weiter unten führt der Weg bis fast ans Wasser - hier fließt der Hooper Creek in den Pelly River. Ein phantastisches Plätzchen mit Flusszugang und Feuerstelle.

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