Freitag, 11. Oktober 2013

Aller guten Dinge sind drei (Tage)

Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker, es ist fast noch dunkel. Heute war ich schlauer und habe die Isomatte genutzt, dafür den dünnen Schlafsack. Prompt hat die ganze Nacht ein kühler Wind durch's Zelt geweht. Pünktlich um 8 Uhr kann ich losfahren, bin 8:30 am Büro und kann mich als zweite eintragen. Dann wird die Eingangstür geschlossen - bis 9. Eine sehr freundliche junge Dame - Yanira Verdobo - bittet mich in englisch in ihr Büro. Dort erklärt sie mir, daß sie eine lange Begründung in den Computer eintragen muss, bevor ich meine Einwanderungskarte bekommen kann. Das dauert gut eine Stunde, ich könne so lange frühstücken gehen. Na gut, die Lisl bekommt ihr Frühstück, ich finde sogar einen Geldautomaten, der Geld ausspuckt und kaufe noch etwas zu trinken und eine Ananas ein. Als ich zurück bin, gibt es noch ein paar Papiere auszufüllen - unter anderem die begehrte Karte und Empfangsbestätigungen zu unterschreiben. Von dem 8-seitigen Bericht Bericht erhalte ich das Original - wichtig! Wer weiß, wofür...Hauptsache, ich habe die Immigrationskarte!
Jetzt bin ich legal hier! Gestern hat man mir erklärt, daß es ein Abkommen mit den Staten über kontrollfreie beidseitige Einreise gibt. Die gilt aber nur für 50 km - danach ist man illegal.

Die Straße des 5ten Februar kenne ich mittlerweile in- und auswendig; rauf und runter, von Anfang bis Ende. Nur eines kapiere ich nie: wann habe ich Vorfahrt, wann muss ich stopen und wo sind Ampeln. Es ist ein ständiger Wechsel; die verblassten Stopschilder sind am rechten Straßenrand oft versteckt, Ampeln hängen links über der Straße, sind ziemlich klein und gegen  das Licht nur schwer erkennbar. Und immer sind gelbe Haltelinien auf der Straße - Fußgänger haben da immer Vorfahrt - pardon Vorlauf. Man muß die Augen überall haben!

Es ist 11 Uhr, rasch zum Hafen. In der Vorbeifahrt bei Daniele kurz gehupt; im Hafen kenne ich mich schon aus. Die Dame für die Einführbescheinigung kennt mich noch - und ja, ich habe alle nötigen Papiere!!! Zahlen - mit Kreidtkarte kein Problem! Sie gibt mir sogar einen Plan, wo an der gualtemaltekischen Grenze Büros sind, die mir die Kaution zurückerstatten. Sehr freundlich und hilfsbereit - das bekommt sie sogar schriftlich in einem Fragebogen bestätigt. Das Ticket wird auch nochmal umgeschrieben - sogar kostenlos! Jetzt geht alles den geregelten Gang...Zoll, Waage, Schiff. Die Waage zeigt exakt 400 kg an! Ich glaub, die kann gar nicht weniger und nur runde Zahlen. Obwohl ich gehört habe, das Schiff würde meist mit großer Verspätung ablegen, sind wir total pünktlich!

Die Überfahrt ist ruhig, nur dröhnt aus allen Lautsprechern gleichzeitig und überall Musik und Fernsehen - sie versuchen sich gegenseitig zu übertönen. Ich kann das nicht - 7 Stunden nur rumsitzen....
Übrignes 7 h - das ist etwa 1/3 der Überfahrt im Mittelmeer (Genua - Tunis). Ist das Mittelmeer etwa auch nur eine Bucht? Think big!

Ankunft in Topolobambo kurz vor 10 Uhr nachts - es ist stockdunkel. Der Plan ist, ein Hotel zu finden und morgen früh mit dem Zug in die Kupferschlucht zu fahren. Diesmal weiß auch mein Navi keinen Rat, es kennt weder ein Hotel noch den Bahnhof. Dank dreier mexikanischer Motorradfahrer habe ich wengistens einen einzigen Hotelnamen aus dem Internet und weiß in etwa, wo ich suchen muß, Ich klemme mich für die knapp 30 km bis Loch Mochis hinter einen Pickup, der etwa gleichschnell fährt wie ich. Da falle ich in kein Schlagloch.
Glück muß der Mensch haben: um 1/2 12 Uhr Hotel gefunden (muß allerdings auf der Autobahn eine Ausfahrt weiter und dann zurück), Zimmer ist frei und erschwinglich, Taxi bringt mich morgen früh um 5 Uhr zum Bahnhof, Zug fährt um 6 Uhr, Ticket bekomme ich hoffentlich vor Ort. Und mein Moped darf ich 2 Tage mit allem Gepäck stehen lassen. Im Bad gibt es jede Menge Wasser!

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=gjxbirwacardyxwm

1 Kommentar:

  1. Liebe Susi !!!!!! Wir mögen dich schon noch ganz fest !!!! aber die Tage Rasen , so wie du , an uns vorbei !! Vielen Dank für deine überwältigenden Tagesberichte!! Ich bin immer am staunen ,welcher Autor schreibt denn hier seine Mämoaren hahaha!!Also liebe Susi ,bei uns läuft alles seinen fast normalen Gang .Aber du fehlst uns doch doch mit der Zeit immer mehr!!!!!! Beim Blasen fehlt die Begrüßung " , dein Horn fehlt und dein Gesicht schaut mich nicht an !!!!! Trotz dem sind wir wie immer mühsam am Arbeiten an unserem " Programm" Ich bin z.Z. viel allein mit meinem Shiba , weil meine liebe Brigitte wieder Aller heiligen"" macht!! Liebe Susi wir wünschen dir weiter viel Freude und bleibe Gott befohlen. Grüße und immer viel Luft auf der Kett `´n deine Brigitte ,Rainer und Shiba.

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