Mittwoch, 23. Oktober 2013

Wo ist Audi in Mexico?

Von heut gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Es ist ein "Autobahntag". Mein erstes Ziel, den Popokatepetl kann ich bis nach Amecameca auf der Autobahn anfahren, dann ist Schluss. Die Ortschaft ist reltiv groß und geschäftig, auffallend sind die vielen Rikschas abseits der Hauptstraße. Vom Berg ist kaum was zu sehen. Wenn man zufällig mal zwischen den Häusern durchschauen kann, dann hüllt er sich in schwarze Wolken. Nur momentweise läßt er seinen schneebedeckten Gipfel sehen.

Um nach Puebla zu kommen, muß ich wieder ein Stück zurückfahren und weiter ebenfalls auf der Autobahn. "Standspur" hat hierübrigens teilweise eine andere Bedeutung als wir sie kennen: es sind dort gelegentlich Verkaufsstände aufgebaut - und natürlich kann man da anhalten...
Im Vorbeifahren sehe ich das VW-Zeichen über dem Werk am Ortseingang. Puebla selbst scheint eine ziemlich große Stadt zu sein, aber ich werde nicht hineinfahren. Bis zum neuen Audi-Werk sind es noch gut 40 km auf der Landstraße. Es ist anstrengend zu fahren, da ziemlich rücksichtslos gefahren wird und die Straße wie immer mit Geschwindigkeitsbrechern und Löchern aufwartet. In der Ortschaft vor San Jose kann man bereits den Boom sehen: ein nagelneuer Wohnblock aus roten Ziegelsteinen, eine neue Eisenbahnstrecke, ein Betonwerk und noch einige andere bauorientierte Firmen sind zu sehen. Dann kommt wieder lange gar nichts, bevor man San Jose erreicht. Nichts deutet auf das neue Werk hin. Am Ortsenede gibt es eine neue Polizei- und Feuerwehrstation und etwas außerhalb sogar ein Krankenhaus.

Erst durch mehrmaliges Nachfragen kann ich die schmale Nebenstraße zur Baustelle finden. Kein Hinweisschild. Auch an der Baustelle selbst, kein Hinweis auf Audi. Man sieht das Stahlgerüst von ein paar großen Hallen, weiträumig durch einen kleinen Bauzaun abgegrenzt. Davor eine große Wiese und ein paar Autos. Es sieht nicht sehr geschäftig aus, jetzt um kurz vor drei nachmittags. Gegenüber ist ein Tankfaß installiert und um die Ecke wird eine neue Straße gebaut. Schwarze Wolken hängen über allem. Die Wiese wäre ja zum Zelten geeignet, aber so frech will ich dann auch nicht sein. Außerdem habe ich am Ortseingang ein neues Motel gesehen - habe mich ja schon richtig daran gewöhnt. Leider nicht verhandlungsfähige 250 Pesos (ca. 15 €) ohne Internet kostet der Spaß.

Kaum hab ich mich eingerichtet, beginnt es zu regnen. 7 Stunden lang ohne Unterbrechung! Hab ich es richtig gemacht, nicht zu zelten. Da ich hier im Hotel gefanagen bin und auch kein Internet habe, schaue ich aus lauter Verzweiflung spanisches Fernsehen. Ich verstehe kein Wort, aber die Bilder im Nachrichtenkanal sagen alles. Die Hälfte der Zeit zeigen sie Bilder von Hochwasser, evakuierten Menschen und einem Erdrutsch, der ein ganzes Dorf eliminiert hat. Ist also doch kein "ganz normales Wetter", mit dem ich mich hier rumschlagen muß.

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=weebqjrjxtadrvyw

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Lieber Kommentator,
wenn Du kein Konto hast oder angeben möchtest, dann wähle bitte "anonym" oder "Name/URL" (Du mußt keine URL angeben):