Samstag, 21. Dezember 2013

Ein Computertag

In der Nacht hat es geregnet - gut, daß ich im Trockenen war. Dafür ist die Luft jetzt wieder gereinigt und der Himmel strahlend blau. Um 7 Uhr bin ich wach, mag aber noch nicht aufbrechen. Die Kirchturmglocke mahnt zum Aufstehen.
Vor dem losfahren muß ich mich noch mit dem heimischen Computer herumschlagen - es sind einige Dinge für zu Hause zu erledigen. Bei meiner extrem "schnellen" Internetverbindung dauert das Stunden! So sind wir erst kurz vor 11 Uhr auf der Straße. Im Hotel herrschten frostige 12 Grad, in Freien heizt die Sonne immerhin auf 15 Grad. Trotzdem ist meine Wahl "Winterpullover" genau richtig.
Auf knapp 4000 m erfahren wir weiterhin die peruanische Hochebene. Herrliche Weiten und Berge! Mir gefällt es hier einfach!

Und dann entdecke ich noch ein Weihnachtszeichen: "...und überall auf den Pfostenspitzen, sehe ich goldene Lichtlein blitzen..." Die Kappen der Straßenpfosten sind goldgelb angestrichen - ob das nur zu Weihnachten so ist???
Mein weihnachtliches Treffen mit den Holländern wird vermutlich nichts - ich bin zu schnell..die sind gerade erst in Cuzco angekommen. Da werde ich wohl ganz alleine feiern müssen.

Mittlerweile haben wir die 30.000 km (auf dieser Tour) erreicht! Also, meine geschätzten 35 Tkm sind wohl doch zu knapp.  Meine Routenplanung spricht von weiteren 10 Tkm, aber da sind noch nicht alle Kurven eingerechnet.
Lisls Anlasser fängt schon wieder an zu graunzen, ich hoffe, er hält durch. Dafür läuft der Motor weiterhin ganz ordentlich.

Urplötzlich umgibt mich ein riesiger Schrottplatz und Müllhaufen. Dahinter finden sich Lehmhäuser. Das scheint Juliaca zu sein. Am Ende des Mülls geht die Straße in einen sehr holprigen Sandweg über und führt mitten durch den Markt. Danach gibts wieder Asphalt, mitten in der Stadt; mit Ampeln, stop-and-go und den bekannten "Nicht-Verkehrsregeln". Da brauchst Du echt Nerven wie Stahlseile, besonders als Zweiradfahrer. Keiner schaut zur Seite, nach hinten oder vorn. Es wird einfach gefahren, abgebogen, die Straße gekreuzt oder ausgeschert. Rücksichtslos! Dann wird die Straße plötzlich 6-spurig. Man rast mit 80 dahin, trotz Querverkehr und Fußgängern. Nach wenigen km wieder "normale" zweispurige Straße - wir sind heil herausgekommen. Puh! Aber wirklich helfen tut das nicht: mehrfach rutscht mir das Herz in die Hose, als Geländewagen meinen, gleichschnelle LKW überholen zu müssen. Mein lichthupen bringt überhaupt nichts - ich muß auf das Bankett ausweichen und sogar einmal stehen bleiben. Wenn ich aber mal schnell einen Schleicher überhole und hunderte von Metern weg Gegenverkehr sichtbar wird, dann blinkt und hupt der schrecklich und regt sich wahnsinnig auf! Könnte ja sein, daß er bemsen muß, Für einen Zweiradfaher? Nein, das darf nicht sein!

Wir kommen trotz alledem am frühen Nachmittag heil in Puno an. Ich weiß, daß es hier jede Menge Hotels gibt, aber ein passendes zu finden ist nicht ganz einfach. In bestimmt 5 Hotels oder Hostels frage ich nach bevor ich etwas Passendes finde. Der Besitzer ist sehr eifrig, das zweite gezeigte Zimmer gefällt mir. Für morgen kann ich bei ihm auch einen Ausflug auf den Titikakasee buchen. Und eine Werkstatt? Ja, da hat er auch was an der Hand....

Ich fahre erstmal mit dem Tuktuk zum Hafen um mich umzuschauen. Eine Uferpromenade oder so was ähnliches gibt es hier nicht. An meheren Kassenhäuschen kann man diverse Ausflüge auf den See kaufen. Ein kleines Mittagessen bekomme ich auch. Dann wieder zum Hotel - dort wartet schon ein "Führer", der mich zur Werkstatt bringen soll - er sitzt auf den Gepäckträger und navigiert mich durch die Stadt. Bitte einmal Batterie laden und Öl wechseln! Ich zeige dem Mechaniker, wie er an die Batterie kommt, wo die Ölablaßschraube ist und wo er wieviel Öl einfüllen muß - dann überlasse ich ihm vertrauensvoll meine Lisl. Morgen abend will ich sie wieder haben.

So, Zeit für den Blog. Der Conputer braucht aber lang heut!! Als er endlich etwas anzeigt, fehlt die Hälfte. Stundenlang versuche ich vergeblich, ihn irgendwie wieder herzustellen.
Am Abend gehe ich noch kurz einkaufen. Rücksichtslosigkeit im Verkehr lernt man hier anscheinend auch schon als Fußgänger. Keiner weicht auf den engen Bürgersteigen aus - wenn ich mich genauso benehme, prallen wir aufeinander. Auf dem Rückweg regnet es. Das Gewitter legt aber zum Glück erst richtig los als ich wieder im Hotel bin.
Der Computer ist nicht wieder zum Leben zu erwcken, so daß ich jetzt  auf das Handy angewiesen bin. Das heißt, daß ich alles fast zweimal schreiben muß, um die meisten Fehler rauszubekommen! Sch...computerklump!!!

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=qixaxskesfeaimrc

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Lieber Kommentator,
wenn Du kein Konto hast oder angeben möchtest, dann wähle bitte "anonym" oder "Name/URL" (Du mußt keine URL angeben):