Mittwoch, 1. Januar 2014

Nebel in der Wüste?

Die Sonne paßt sich mir an, sie muffelt am Morgen und ist abends aktiv. Mittlerweile verschwindet sie nicht mehr schlagartig schon um 6 Uhr sondern bleibt bis etwa 8 Uhr abends da. Heute vormittag versteckt sie sich über der Wolkendecke. Erst gegen Mittag blinzelt sie ab und zu daraus hervor und am Nachmittag brennt sie gnadenlos herunter. Es ist ein aufregender Tag - wir fahren stundenlang auf der 4-spurigen Autobahn geradeaus dahin. An beiden Seiten werden wir durch einen Stacheldraht von der Wüste abgeschirmt. Fragt sich nur, ob der die Autobahn oder die Wüste schützen soll!

Auf der Karte gibt es eine Stadt - Vallenar. Zur Abwechslung will ich mir die mal anschauen, auch wenn ich dafür ein paar Kilometer von der Autobahn abfahren muß. Eigentlich ist es eine Oase mitten in der Wüste - vorher nichts und nachher nichts. Ein grüner Fleck mitten im Graubraun. Es gibt schöne breite Asphaltstraßen, gefließte Fußgängerzonen und Ampeln. Aber diese Stadt ist stimmig, da pa0ßt alles zusammen. Häuser und Läden muten ein kleines bischen europäisch an, passen aber trotzdem in die hiesige Kultur. Vollgestopft mit allem Möglichen, so daß man eigentlich gar nichts findet. Gute zwei Stunden treibe ich mich hier herum, sitze auf dem Marktplatz und versuche, das freie Internet zu nutzen. Mit dem Laptop komme ich nicht rein, aber mit dem Handy - sonderbar. Dann muß ich halt umständlich versuchen, mittels Verbindung über das Handey reinzukommen - es gelingt sogar nach einiger Zeit. Blog hochladen. Noch ein kleines Mittagessen und dann will ich noch ein Stückchen fahren.

Weiter südlich gibt es einen Nationalpark an der Küste - der Name deutet auf Huboldt-Pinguine hin. Hier? Kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich schau's mir einfach mal an. Auch wenn wir dafür ca. 60 km Piste in Kauf nehmen müssen und ich nicht weiß, ob ich nicht die gleiche Strecke zurückfahren muß. Fast verschlafe ich die Abzweigung. Die Piste ist passabel, mit 60 befahrbar und folgt einem Tal. Ein böiger Ostwind macht uns wieder zu schaffen und sandstrahlt uns gelegentlich. Natürlich haben die Entfernungsangaben mal wieder nicht gestimmt. Nach 60 km entdecke ich mitten in der Wüste Tiere - sind das Kühe??? Nein, es sind wilde Esel! Das hab ich ja noch nie gesehen. Die sehen richtig gesund und gut genährt aus; haben ein hübsches Fell! ABer sie sind scheu und halten Abstand. 2 kleine Herden passieren wir.

Es wird kalt und trüb - nein, bitte keinen Regen! Das kann ich auf der Piste gar nicht gebrauchen. Petrus hat ein Einsehen - als wir endlich zur Küste kommen liegen die Wolken hinter uns. Die Piste endet, eine Asphaltstraße führt durch den kleinen Ort. Eine Männerclique feiert schon Silvester - sie johlen und winken mir freudig zu! Bis zum Strand sind es noch ein paar Kilometerchen - dafür gibt es hier Zeltmöglichkeiten ohne Ende. Natürlich gibt es im Pinguinpark keine Pinguine - genausowenig wie Hippies am Hippiestrand! Hab ich auch nicht wirklich erwartet. Aber schön ist es hier trotzdem!

Ich bin bescheiden und nehme die erste Chance war. Ein kleiner Sandweg führt hinunter zur Brandung. Aber wer hätte das gedacht, daß der Sand so tief und weich ist? Brrr - die Lisl steht! Eingegraben. Also, erst abpacken - ich will ja eh hier bleiben - und dann ausgraben. Wie war das damals in der Sahara? Kräftig Gas geben und heftig schieben! Wir sind frei. Jetzt noch ein fester Standplatz gesucht und wir sind übernachtungsbereit.

In der sinkenden Sonne sitze ich noch eine Weile draußen, bis der kalte Wind mich ins Zelt treibt. Es ist erstaunlich viel Verkehr auf der kleinen Piste nebenan. Viele Vorbeifahrende hupen oder winken - natürlich winke ich zurück!

Es wird ein besinnlicher oder verschlafener Jahreswechsel werden. Meine Wünsche oder Vorsätze für's nächste Jahr? Viele (neue und alte) Freunde ganz oft treffen!

www.gpsies.com/map.do?fileId=kdwhvppciwnoasap

1 Kommentar:

  1. Hallo hier spricht mal wieder der Bärtige ist im übrigen noch gewachsen :)
    auf alle Fälle wünschen wir (Janet und Marco) dir noch ein gutes und erfolgreiches neues Jahr.
    Wir sind momentan in der nähe von Piura und in +/- 14 Tagen ist unsere Reise dann auch vorbei.
    Weiterhin viel erfolg auf deiner Reise.
    Gruss Janet und Marco

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