Mittwoch, 4. September 2013

Alleine reisen...

...macht nicht einsam - nein! Zumindest nicht heutzutage. Zum Einen gibt es ja Internet und E-Mail und SMS - zumindest wenn man in zivilisierten Gebieten unterwegs ist. Und zum Anderen trifft man an den entlegensten Orten auf abenteuerlich Reisende. Und dann ist da sofort ein Band - je verrückter der Ort, umso enger die Verbindung. Schließlich gibt es ja nur wenige, die sich an solch verrückte Orte begeben. Daher werden derzeit auch die interessanten Treffen weniger, ich bin eben zurück in der Zivilisation. Immer öfter habe ich jetzt ein Handy-Netz - allerdings ist zwischen den Orten (das sind hier immerhin mehrere hundert Kilometer) immer noch Sendepause.
In Quesnel wollte ich wieder mal Internet nutzen und habe diesmal "Starbucks" ausprobiert. Leider waren alle Tische belegt. An einem Tisch hat sich ein Herr mittleren Alters ausgebreitet - da ich wenig Platz brauche, fragte ich, ob ich mich dazusetzen könne. "Na klar" war Gordons Antwort "bist Du eben mit der BMW gekommen?" Treffer! Er ist auch Motorradfahrer und hat sich vor Kurzem zum Tapetenwechsel aus Vancouver zu seiner Schwester hierher verzogen. Aber heute hat er's dort auch nicht mehr ausgehalten und ist mit dem Moped abgehauen...schon wieder 2 Gleichgesinnte. Starbucks war ein Schlag in's Wasser, die hatten gar kein WiFi; so hat mich Gordon über sein I-Phone surfen lassen - das war ja mal nobel!
Alleine reisen...
...mach frei! Frei von allen Zwängen und Gewohnheiten und dem Biorythmus der Mitreisenden (eine Gemeinsamkeit mit vielen anderen Reisenden, mit denen ich gesprochen habe). Es macht frei, sich die Zeit einzuteilen, zu fahren oder zu schauen wann und wo man will. Zu trödeln, wenn einem danach ist. Ich bin dann ganz alleine für mein Glück oder Unglück verantwortlich - kann die Schuld an mißlichen Lagen keinem anderen in die Schuhe schieben; kann niemand verantwortlich machen, wenn ich nicht glücklich bin; muss mit Unbill alleine klar kommen, kann aber auch die Freude nicht teilen.
Freiheit! In einem weiten Land!

Ach! Noch was - das Wetter! Wenn es schlecht ist kann ich ja nicht genügend darüber lamentieren. Aber sein 3 Tagen ist es soch prima und ich erzähl das nicht? Getreu dem Motto "net gschimpft isch globt gnuag". Allerdings hat mich heute ein Gewitterausläufer erwischt. Ich selbst bin nur etwas naß geworden, aber Boden und Gegend, die ich durchfahre, erzählen eine schlimme Geschichte von Struzbächen.

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