Montag, 19. August 2013

Bäume ausreißen?

So naß und dreckig habe ich mein Zelt noch nie eigepackt. In der Nacht haben sich Pfützen rings ums und unter dem Zelt gebildet. Die schweren Regentropfen haben dann das Wasser mitsamt Schlamm gegen das Zelt hochspritzen lassen. Trotz stundenlangen Wartens hat der Regen auch morgens nicht nachgelassen, so daß ich alles naß einpacken musste. Reinigen war da nicht drin, der Sand haftet am Zelt wie festgeklebt.
Der Magen grimmt, die Beine schmerzen, der Kopf ist unendlich müde und der ganze Körper schlaff. So läßt es sich keine Bäume ausreißen!
Eigentlich wollte ich von Palmer über den Hatchers Paß fahren, das ist eine eingezeichntete Alternativroute zum Highway. Ein Motorradfahrer aus Texas, den ich getroffen habe, hat mir auch den Weg beschrieben, das Tor an der Brücke, das man öffnen muss und die ca. 50 Meilen guten Schotterweg. Ich hab die Straße nicht gefunden. Aber ganzh ehrlich? Heut hab ich das überhaupt nicht bedauert, bei DEN weichen Knien.
Am Nachmittag kommt sogar die Sonne raus und ich fahre einen Abstecher nach Talkeetna, das sehenswert sein soll. Es ist eine Ansammlung an Andenkenläden und Cafes oder Bistros, die von allen Touristen besucht wird. Die wissen schon, wie man die Leute in Kauflaune versetzt - zum Glück bin ich ja länger als 4 Wochen unterwegs, so daß ich leider nichts mitnehmen kann. Allerdings genieße ich die Geschäfte. Manche Häuser scheinen noch ganz original zu sein, der Anstrich ist marode und die Fenster oft ebenso. Andere Häuser wurden vermutlich später für die Touristen gebaut, im Blockhausstil. Auf jeden Fall kann ich am Ufer der Flusses ein kleines Nickerchen in der Sonne machen.
Heute abend möchte ich nördlich vom Denalipark übernachten, das sind noch knapp 200 km. Es ist schon 5 Uhr nachmittags, da muss ich es jetzt laufen lassen. Eigentlich ist das auf den kerzengeraden Highways, die nur selten eine Biegung aufweisen, ganz gut möglich. Keine Langsamfahrer oder dichter Verkehr, jeoch sind über viele Kilometer hinweg Straßenarbeiten. Das bedeutet anhalten und warten, bis der follow-me die Schlange anführt. Die Wartezeiten können durchaus bis zu 20 min dauern.
Der Mt McKinley soll ja meist von Wolken verdeckt sein. Ausgerechnet heute, wo es die meiste Zeit regnet, kann ich ihn jdoch sehen! Eine besondere Ehre für mich (seit Georgien) anerkannte Regenmacherin! Ich genieße die wechselhafte Landschaft und die immer näher rückenden Berge bis mir kurz nach dem Park das Benzin ausgeht. Genau dort ist eine Tankstelle mit Campingplatz (10$). Ok - mal sehen, ob ich morgen nochmal ein Stück zurückfahre, um den Park anzuschauen.

5 Kommentare:

  1. Liebe Suse,
    das hört sich ja spannend an. Und du bist ja auch schon 1/2 Woche unterwegs und hast jetzt nur noch 5 Monate und 3 1/2 Wochen vor dir.
    "Ach Susi mach' kein Quatsch."(Stephan Sulke)
    Liebe Grüße von deinem Hasenfußmoppedfahrer aus Düsseldorf

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  2. Liebe Susanne,
    ich wünsch dir eine aufregende Tour auf der Panamericana.
    Pass auf dich auf und genieß die Zeit.
    Viele Grüße
    Theo Hörmansperger

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  3. Liebe Susi,wir denken täglich an dich und bitten für dich, daßdu alles gut überstehst .Wir haben dich alle fest lieb .Gruß B. R. und Shiba.

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    1. Wow! Wo hast Du denn so gut "internetten" gelernt????????????? ;-)

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  4. Guten Morgen Susanne,
    nachdem ich es nicht mehr geschafft habe, Dir in der Firma alles Gute für Deine Reise zu wünschen, möchte ich es auf diesem Weg nachholen :-) --> Gute Reise und eine tolle Zeit!!!
    Viele Grüße
    Andreas Orf

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