Samstag, 11. Januar 2014

Ein Schraubertag in Patagonien

Der Morgen begrüßt mich kalt aber sonnig. Ich habe heute nicht viel vor, daher gehe ich es langsam an. Die Lisl springt vernünftig an, aber läuft irgednwie unrund. Die Batteriespannung ist im Keller, die Ladekontrolle geht erst nach vielen km aus. Bis Bariloche ist es etwa eine Stunde, die wir an herrlichen Seeufern entlangfahren dürfen. In der Stadt suche ich mir dann wieder mein Wifi...

Nach der Internetpause springt die Lisl zwar an, läuft aber nur auf einem Zylinder. Ein wenig Vergaserspielen hilft leider nichts, so muß ich am Ortsausgang anhalten und größere Einstellarbeiten vornehmen. Einmal Vergasergrundeinstellung. Kerzen raus und reinigen. Mehr kann ich jetzt nicht machen - sie muß einfach wieder funktionieren! Das tut sie auch - ein wenig zumindest. Immer wieder hustet sie, als ob sie keinen Sprit bekäme. Aber die Vergaser sind voll und sauber. Bitte Lisl, bis El Bolson fährst Du noch...den ganzen Weg lausche ich auf die Motorgeräusche und beobachte die Ladespannung. Ich grüble und grüble, was meiner Lisl noch fehlen könnte und wo und wie ich ihr noch helfen könnte. Aber der Geistesblitz fehlt.

Herrliche Landschaft ist das hier - ich genieße sie leider nicht genug, weil ich in Gedanken bin. Vieles erinnert an Nordamerika: Berge, Wälder, Seen und Flüße. Allerdings herrscht, zumindest heute, sehr viel schöneres Wetter. Auch die anderen Verkehrsteilnehmer achten unsere Rechte. An besonders schönen Stellen gibt es Haltestellen zum fotografieren oder sogar Picknickplätze. Und Campingverbote! Die Ortschaften haben Touristeninformationsstellen, manche Häuser sind in Blockbauweise erstellt. Preislich? Ziemlich teuer alles, selbst wenn man zu einem guten Kurs getauscht hat. Wie gesagt, vieles erinnnert an den hohen Norden.

Claudia und Klaus wohnen gut versteckt, aber sie haben mir eine sehr gute Wegbeschreibung gegeben. Ich finbde den Feldweg und auch das Grundstück auf Anhieb. Klaus hört mich kommen und öffnet das Tor. Ein wunderschönes Plätzchen zum leben haben die Beiden da gefunden! Auf einer Schafweide am Fluß finde ich ein nettes Zeltplätzchen. Zelt aufstellen und die Lisl ganz abpacken. Als erstes wird jetzt geschraubt. Heute Nacht bekommt die Lisl Saft - Klaus hat ein Batterieladegerät. Aber zuerst sind die Vergaser dran, schauen, ob ich sie noch besser synchronisieren kann. Dann wird der Regler getauscht und die kohlen der Lichtmaschine. Das ist etwas diffizil, denn sie sind angelötet und Klaus' Lötkolben wird nicht warm genut. Da muß ich mit dem Benzinkocher etwas nachhelfen. Alles gelingt mir ziemlich gut, ich bin stolz auf mich! Normalerweise wären bestimmt ein paar Schrauben dabei rund geworden oder die Lötstellen halten nicht oder sonst etwas geht schief. Alles wieder zusammenbauen und die Lisl im Schuppen an das Ladegerät hängen. Ob meine Bemühungen etwas gebracht haben, wird sich allerdings erst morgen zeigen.

Heute abend wird gegrillt - da darf ich mitmachen. Es gibt Rindersteaks und "Erik", ein Lamm. Dazu Kartoffeln, Zaziki und Salat - so läßt es sich gut leben! Plötzlich sind eine ganze Menge Leute da - keine Ahnung, wo die auf einmal herkommen. Eine  Familie aus USA zeltet neben dem Grillplatz und 3 freiwillige Jungs aus Deutschland sind da - sie helfen in der Waldorfschule. Claudias Schwester mit ihrer Familie ist ebenfalls zu Besuch. So ist der riesige Tisch schon fast zu klein...es ist gemütlich und familiär.


http://www.gpsies.com/map.do?fileId=vaqpllrilrhfxwti

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