Dienstag, 7. Januar 2014

Nicht so schön


In der Nacht konnte ich den sternklaren Himmel genießen, da ich mir das Überzelt gespart hatte. Es wird erst gegen Morgen leicht kühl, aber da kann ich ja tiefer in den Schlafsack krabbeln. Die Lisl springt heute mal gut an und darf lange warm laufen, sie soll Strom für das Laptop produzieren. Aber das mag wohl keinen "Kuhstrom"?
 
Meine schöne kleine Nebenstraße nach Canete entpuppt sich als halbfertige Autobahn, an der überall noch heftig gebaut wird. Sie führt auch nicht, wie erwartet schön am Meer entlang, sondern mitten durch Industriegebiete. Pfui! Lediglich eine kurze Nase voll Heuduft erfreut mich ein wenig.
Die "berühmte" Hand? Ja, die sehe ich. In der Gegenrichtung der Autobahn ist ein Monument, aber es beeindruckt mich nicht sehr. Außerdem kann bzw. darf man auf der Autobahn nicht anhalten, also gibt's nicht einmal das obligatorische Foto.
In Concepcion brennt es mal wieder; diesmal ist es wohl ein Reifenlager (dem Gestank und Qualm nach), die Feuerwehr ist schon vor Ort.

In Concepcion versuche ich auch, das Chaos mit Laptop und Internet hinzubekommen - ein "McCafe" hat ja wohl Internet. Auf jeden Fall schon mal eine Steckdose zum Laden des leeren Laptop-Akkus. Aber der lädt nicht, da hilft aller Strom nix. Internet geht auch nicht - auf Nachfrage wird das wohl noch den ganzen Tag dauern. Was mach ich jetzt??? Mit dem allerletzten Strom aus dem Akku kann ich in einem anderen Cafe in der Mall noch kurz den Blog hochladen, dann ist Feierabend. Wenn das so weitergeht und in Argentinien ebenso schwer Internet zu bekommen ist, dann ist das Ende des Blogs absehbar.
 
Die Baustellen sorgen in Verbindung mit viel Schwerlastverkehr und jeder Menge Baustellenfahrzeugen für dichte Sand- und Staubwolken; gespickt mit Split, den die Reifen aufwirbeln. Der heftige Wind aus Süden tut ein Übriges und sorgt dafür, daß die ganze Mischung gut durchgewirbelt wird und lange in der Luft bleibt. Eine dicke Sandkruste verklebt mir die Augen, ich kann sie nur zukneifen und aus kleinen Schlitzen hervorlugen. Der Wind rüttelt am Helm, trotz Ohrenstöpsel wirkt unsere Geschwindigkeit immens, auch wenn wir nur 70 fahren! Es wird frisch, ich fange schon an zu frieren, da dürfen wir in's Landesinnere abbiegen. Wie erwartet, wird es bald deutlch wärmer. Ein großer See lockt zum Bleiben, aber er bietet nicht, was ich suche. Also fahren wir noch ein Stückchen, demnächst folgt ein Stück Neben-Neben-Straße. Da wird sich sicher was finden lassen!
 
Ein großes Schild kündet vom "Ende der Asphaltstraße"- es beginnt ein schönes breites Asphaltband. Jetzt muß ich mir aber dringend ein Zeltplätzchen suchen; nur, genau ab jetzt herrscht Baustellenbetrieb. Ein paar Kilometer müssen wir noch über die Trasse fahren, der Rest wird gerade asphaltiert. Hier finde ich kein Plätzchen. Bei nächster Gelegenheit fahre ich einfach mal einen Sandweg hinein, es geht über eine kleine Brücke und dann an ein paar Höfen vorbei. Eine schöne Wiese! Das ist der Sportplatz. Aber damit habe ich ja schon gute Erfahrungen gemacht (in Georgien), also queren wir den Platz und finden dahinter tatsächlich am Bach hinter ein paar Büschen ein kleines Plätzchen. Es ist etwas bewachsen und staubt daher nicht einmal.
 
Ich habe das Gefühl, viel gefahren zu sein, bin aber gar nicht weit vorangekommen. Ich habe mir viel mehr gewünscht! Na ja, langsam aber stetig kommen wir trotzdem voran. Weil es uns hier nicht besonders gefällt, wollen wir Richtung Argentinien und auf der anderen Grenzseite weiter Richtung Süden tingeln. Lassen wir uns überraschen! Drei Ziele liegen noch vor mir, die ich unbedingt sehen möchte: der Perito Moreno Gletscher, "Frääänk" und Ushuaia. Dann kann es nach Hause gehen....

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=hvvhbsyegarbcevx

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