Mittwoch, 25. September 2013

Abgesoffen im Death Valley...

...bin nicht ich, sondern die Straße. Tatsächlich!!! Vor etwa 1 Monat hat es so ein heftiges Gewitter gegeben, daß die komplette Straße weggewaschen wurde! Ob ich mir das auf die Regenmacher-Fahne schreiben darf? Schließlich bin ich um die Zeit gerade nach Amerika gekommen.
Auf jeden Fall will mich das Death Valley nicht so einfach haben. Ich muss von der "wegen Flut geschlossenen" Abzweigung etwa 1 h zurückfahren und kann dann von Norden nach Badwater nur hin und wieder zurück fahren - auch nochmal etwa 1 h. Bis dahin werde ich allerdings noch vor "extrem heißen Temperaturen" und vor "eisigen Straßen" gewarnt! Wie das wohl alles zusammenpaßt am heißesten Punkt Amerikas? Immerhin klettert das Thermometer in Badwater auf 39 und etwas später dann auf knapp über 40 Grad - meinen Rekord vom 10. September mit 42 Grad knackt es jedoch nicht!
Bevor es in das Tal hinuntergeht, machen wir noch den Abstecher zum Dante's View auf 1650 m. Er liegt ziemlich direkt über Badwater, das mein Navi auf -60 m ausweist. Die Straße ist ca. 30 km lang und asphaltiert - aber der Zustand ähnelt eher einem alten Waschbrett.

Nach einem weiteren Aussichtspunkt schließlich ganz unten in Badwater angekommen, ist tatsächlich noch eine Pfütze mieses Wasser zu sehen. Früher - also viiiiel früher - war das alles mal ein riesiger See! Wo ich jetzt hier unten stehe und mir vorstelle, daß das Wasser bis zu den Berggipfeln gereicht hat, da würde ich doch gerne eine meiner nächsten Touren durch den Mariengraben machen. Wer weiß, vielleicht geht da auch mal eine Straße durch...schon beeindruckend!
Hier unten treffe ich Frank wieder, mit dem ich schon kurz am Dante's View gesprochen habe. Wir fotografieren uns gegenseitig und ich erfahre, daß er im Januar / Februar in Patagonien sein wird. Wär ja ein lustiger Zufall, wenn wir uns dort wieder sehen würden.
Um meine Lisl hat sich mittlerweile eine Gruppe dänischer Harleyfahrer geschart. Während wir so über dies und das reden, trinke ich meine Teeflasche leer. Man bietet mir Nachschub an, eisgekühltes Wasser möchten die Jungs für mich organisieren, aber ich lehne dankend ab - im Kanister ist ja noch Wasser. Ciao. Als ich vom stillen Örtchen zurückkomme, stehen in Lisls Schatten 2 eiskalte Flaschen Trinkwasser! Dänen lügen nicht...
Die Lisl avanciert übrigens so langsam zum richtigen Fotomodell. Man fotografiert sie gerne: alleine, mit mir (mit und ohne Helm) aber auch mit Mann oder Frau oder alle zusammen. Nicht daß sie noch Starallüren bekommt!
Ich fahre das ganze Tal Richtung Norden entlang - ewiglange geradeaus, mitten im Backofen. Aber so ist halt Wüste! Irgendwann ist meine Karte zu Ende und ich muß umblättern. Wo wollte ich eigentlich als Nächstes hin? Ah ja, Yosamite-Park. Aber da bin ich ja falsch - viel zu weit nordöstlich! Und nach Westen geht von hier aus keine Straße über die Berge. Schon wieder zurückfahren will ich auch nicht. Also nehme ich halt einen Umweg von zig km in Kauf.
Zum Abschluss gibt's dann noch ein Schmankerl: die kleineren Hwy 266 und 168, auf denen ich nach Westen komme, führen kurven- und steigungsreich über mehrere Pässe bis ca. 2000 m. Dort sind auch die Temperaturen wieder super angenehm. Hier oben gäbe es jede Menge wunderschöne Zeltplätzchen zwischen Kiefern. Aber ich habe den Blog noch nicht eingestellt, den ganzen Tag noch nichts gegessen und die Küchenkiste ist auch leer. So hoffe ich, in der nächsten größeren Ortschaft im Tal etwas Versorgung zu finden, was sich auch bewahrheitet. Der einzige Campingplatz den ich bei Dunkelheit noch finde ist allerdings nicht besonders schön, nur besonders teuer. An Service bietet er rein gar nichts - aber das muß ich halt nun in Kauf nehmen.

3 Kommentare:

  1. Hi Susi, ich freue mich echt jeden Abend auf das Lesen Deiner Berichte - ist absolut spannend und interessant und ich freue mich für Dich, dass Du mal dem ewigen Stress und der Hektik entkommen bist. Du musst Dich doch fühlen wie auf einem anderen Stern ..... Lg. Claudi

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  2. hi susl ..... während du noch rumcrosst im süden der usa ..... da ist hier in deutschland dein geburtstag ... äh .. in den usa natürlich auch . du ... ich wünsche dir zu deinem geburtstag alles alles liebe und gute und ... mögen all deine wünsche in erfüllung gehen ... mögest du deine reise geniessen und mögest du wieder heil nach hause kommen .
    dies wünscht dir von ganzem herzen dein alter freund und kumpel hape aus lauchringen ..... machs gut bis denne !!!! bussiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

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  3. Liebe Susanne,
    wir verfolgen gespannt Deine Abenteuer und wünschen alles Gute zum Geburtstag. Liebe Grüße von Petra, Thomas und Holger!

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