Samstag, 28. September 2013

San Francisco - oder auch nicht

Eigentlich kann man sagen, daß ich heute Geburtstag gefeiert habe, denn heute war ein gemütlicher, schöner, entspannter Tag. Am Morgen habe ich ganz gemütlich gefrühstückt (ja,ich habe wieder Brot und kann Allmuths leckere Marmelade genießen!) und mein Geraffel zusammengepackt. 
Das scheint hier der Naherholungspark zu sein, jede Menge Jogger und Radler kommen vorbei. Ein etwas älterer Jogger kommt nach seiner Tour zu mir und ratscht - über's Reisen hauptsächlich. Am Ende fragt er mich, ob ich meinen Zeltplatz schon bezahlt habe - es wäre ja unfair teuer hier und sie hätten zu wenig Leute, um am Ausgang zu kontrollieren, ich solle einfach nichts bezahlen. Ha, das muß man mir ja nicht zweimal sagen - hat funktioniert. 

San Francisco: über die Golden Gate Bridge geht es eigentlich ziemlich entspannt in Richtung Stadt. Obwohl die Brücke kostenpflichtig ist, steht am Kassenhäuschen "nicht anhalten!", was ich auch brav und prompt befolge. Auf der anderen Seite finde ich sogar eine passende Abfahrt vom Freeway, die mich zum Pier 39 an der San Francisco Bay führt. Dort ist die Touristenhölle los - jede Menge Läden und Buden - eigentlich zum Bummeln gut geeignet. Aber ich habe Angst um meine Habseligkeiten - erstens bin ich gewarnt worden und zweitens laufen hier schon einige etwas abgehalfterte Gestalten rum (wahrscheinlich mache ich kaum einen besseren Eindruck). So schaue ich nur mal kurz am Pier vorbei, werfe einen Blick nach Alcatraz und ergötze mich ein paar Minuten an den Seelöwen, die den Pier besetzt halten. Beim Wegfahren schneidet m ichein flotter Radler und ruft mir laut zu "nice bike, nice bike!"... 

Ich versuche, mich in die Stadtmitte vorzukämpfen, ich möchte diese steilen Straßen mit Kuppen und die Cable Cars sehen. Aber ich bleibe hoffnungslos im Stau stecken. Von den lustigen Straßen habe ich ein wenig mitbekommen, aber vom Cable Car hab ich nur die Schienen gesehen. So steuere ich jetzt meinen letzten Punkt "Point Lobos" an. Ein hübscher Park und ein schöner Ausblick am NW-Ende der Stadt. Und nicht viel los. 
Hier beginnt die herrliche Küstenstraße No 1, ein mittelgroßer Hwy mit nicht allzu dichtem Verkehr. So können wir auch gelegntlich einen Blick auf andere Biker oder auf die herrliche Küste werfen. Einen wunderbaren Ausblick bietet die Durchfahrt zwischen zwei von hohem Dünengras bewachsenen Böschungen, hinter denen der Pazifik strahlt. Leider kein Foto möglich (wie auch in der Stadt) - wegen Verkehr. Aber darum bin ich ja selbst hier, um alles zu erfahren, zu  sehen und in mich aufzunehmen, nicht nur, um Fotos zu schießen. 

An einem der "Staats-Strände" möchte ich kurz anhalten, um ein Foto zu machen. Es kostet Eintritt. Ich überlege grade, wieder wegzufahren, als mich der Ranger freundlich anspricht. Er schert sich gar nicht ums Geld, er will einfach nur mit mir reden. Ach ist das schön! Mit netten Menschen über das Reisen, das Leben, streßfreie Arbeit und einfach alles Mögliche zu reden. Zwischendrin muss er ein paar Autos abkassieren, aber dann möchte er weiter klönen. Natürlich sagt er mir, welches die schönsten Stellen hier sind - und wie ich hinter Santa Cruz am besten den Freeway umgehe. Als ich so nbebenbei erwähne, wie und wo ich ein Plätzchen für die Nacht suche, gibt er mir 2 Tips zum wild zelten. Dem zweiten, hinter Pigeon Point einen der Feldwege zur Küste zu nehmen, folge ich. Da steht zwar, daß man sich hier nur am Tag aufhalten und nicht campen darf...aber wenn ich quasi schon die Erlaubnis eines Rangers habe?! Vielleicht geht's ja gut. 

Pigeon Point ist ein alter Leuchtturm mit ein paar Nebengebäuden, in denen ein Hostel untergebracht ist. Man erfährt was über den mehr als 100 Jahre alten Leuchtturm, aber man kann leider nicht rein. Also genieße ich nur die Ausblicke. Zurück bei der Lisl werde ich wieder mal um Fotoerlaubnis gebeten - ein Harleyfahrer (heute hier mit Auto), der trotz vieler Koffer und Topcases nicht so viel verstauen kann wie ich und ganz neidisch ist. 

Ich bin früh dran, etwa 1/2 5 Uhr und möchte das Zelt noch nicht so offensichtlich aufstellen. Also genieße ich erst ein wenig den Blick auf's Meer und die Küste. Direkt vor mir ragt ein großer Felsen aus dem Meer. Möwen, Kormorane und Pelikane halten ihn besetzt. Im ruhigen Wasser dahinter entdecke ich eine Handvoll Robben, die mich foppen. Ich beobachte sie mit meinem kleinen Fernglas und weil sie immer wieder abtauchen und woanders wieder erscheien muss ich sie ständig suchen! Sie spielen und aalen sich im spätnachmittäglichen Sonnenschein, als ob sie sich die Sonne nochmal so richtig auf den Pelz brennen lassen wollten. Meist zeigen sie nur ihre Nase, manchmal taucht der ganze Kopf zum Gähnen auf, gelegentlich zeigen sie auch ihren Rücken. Sind ganz schön groß, die Viecher. Am lustigsten ist es, wenn sie auf dem Rücken schwimmen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Und dann beobachte ich eine Reihe Möwen, die genau dem Kamm einer einlaufenden Welle folgen. Als die Welle bricht, ziehen sie entlang der Gischt zur Seite ab - das ist ein ganz lustiges Bild, diese Formation! 

Habe mich für Sonntag abend in LA bei Sandee und Scott angemeldet und werde da vermutlich 2-3 Tage bleiben (müssen), weil einige Ersatzteile für die Lisl erst am Dienstag ankommen. Vielleicht kann ich mich ja in diesen Tagen wieder etwas zivilisierter hinbekommen? 

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=irbiqysesimgixfd

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